Jean Sibelius (1865–1957) Höstkväll op. 38/1
[S,Orch] Dauer: 5' Text: Viktor Rydberg
Solo: S – 0.2.2.B-Klar.2.Kfg – 4.0.3.0 – Schl – Hfe – Str
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Die Orchesterfassung von Höstkväll komponierte Sibelius 1904 für die Sopranistin Aino Ackté (1876-1944) in einer deutschen Übersetzung von Ferdinand Tilgmann. Das Datum der Uraufführung selbst ist nicht bekannt, dafür aber eine frühe Aufführung in Paris mit Minnie Tracey, die das Stück unter der Leitung von Alfred Cortot am 14. Januar 1905 sang.
Fast alle Orchesterbearbeitungen sind Jahre nach den Originalkompositionen für Singstimme und Klavier entstanden. Trotz der Tatsache, dass sie rasch hingeworfen sind, zeigt sich in allen Liedern Sibelius Meisterschaft als Orchesterliederkomponist. Manchmal vermag er eine düstere dramatische Atmosphäre (in På verandan vid havet) zu erzeugen, manchmal gelingen ihm leuchtend farbige Impressionen (in Soluppgång) oder zart transparente Gewebe (in Våren flyktar hastigt) immer jedoch sind die Lieder ganz aus deren poetischer Idee heraus gestaltet und differenziert nachgezeichnet.
In den meisten Fällen beschränkte sich Sibelius auf ein relativ kleines Orchester. In Våren flyktar hastigt sind neben den Streichern nur zwei Flöten und vier Hörner besetzt.