Jean Sibelius (1865–1957)

Der Komponist Jean (Johan) Sibelius zählt zu den größten Symphonikern und Schöpfern symphonischer Dichtungen des 20. Jahrhunderts.

Ursprünglich aus schwedisch-sprechendem Elternhause, besuchte er das finnischsprachige Gymnasium in Hämeenlinna. Nach dem Abitur begann Sibelius das Musikstudium am Konservatorium von Helsinki, wo er neben dem Studium der Musiktheorie und Kompositionslehre auch im Geigenspiel ausgebildet wurde. Später folgten Kurse in Berlin und Wien, u.a. unter der Leitung von von Adolf Becker und Karl Goldmann. Allmählich nahm er jedoch Abstand von einer Karriere als Geigenvirtuose und widmete sich zunehmend der Komposition. Daneben wirkte Sibelius auch als Kapellmeister sowohl in Finnland als auch in Europa und den USA weitgehend als Interpret eigener Werke.

Schon zu Beginn des Jahrhunderts wurde der Name Sibelius zunehmend ein Begriff in den Musikzentren der Welt. Besondere Beachtung fand seine Kompositionssprache in Großbritannien und den USA. Sibelius war sich jedoch auch der Angriffe bewusst, die aus einigen europäischen Ländern gegen die Form seiner Musik vorgebracht wurden. Trotzdem war er selbst fest davon überzeugt, daß zumindest seine Orchesterwerke bei den nachfolgenden Generationen weiterleben würden.

Das große und vielfältige Kompositionswerk beinhaltet neben den sieben Sinfonien u.a. sinfonische Dichtungen für Orchester, ein Violinkonzert, Bühnen- und Schauspielmusik, Chorwerke, Lieder, Kammermusik und Werke für Klavier.

Sibelius' Musik wurde unter vielen namhaften Dirigenten aufgenommen. Neben den zahlreichen finnischen Kapellmeistern seien erwähnt u.a. Eugene Ormandy, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Lorin Maazel und Sir Colin Davis.

(Hannu Kivila, ArtInn; Übersetzung: Peter Zimmermann)