Wundern und Wandern gehen Hand in Hand, vor allem dann, wenn man keine bestimmte Richtung im Sinn hat; oder eine so weit entfernte Bestimmung, dass die Ankunft ihre unmittelbare Bedeutung verliert. Beim ziellosen Wandern scheint der Geist sofort aufnahmefähiger und kreativer zu werden als beim Stillsitzen, und ich erfahre oft den ideenreichen Flow beim Komponieren als etwas, das sich beim Gehen als überaus lebendig erweist. Idealerweise kann man im Wald verloren gehen oder den Windungen und Schleifen eines Flusses folgen – ohne Blick auf deren Ziel – oder ohne Karte durch die Straßen einer unbekannten Stadt streifen ... Jede Schönheit, sei sie klein oder groß, erscheint als unverhofftes Geschenk; und selbst das Alltägliche kann schön erscheinen aufgrund der Tatsache, dass man nichts spezielles sucht, sondern nur darauf hofft, offen für das zu sein, was aus der unvorhergesehenen Situation hervorgehen kann.
(Christian Mason, 2017)