OperAria Bariton
Repertoiresammlung herausgegeben von Peter Anton Ling [Bar,Klav]
„OperAria ist ein Glücksfall: das aktuellste und vollständigste Rüstzeug für den Traumberuf Sänger!“ (Roman Trekel, Schirmherr Bariton)
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„Unser Anliegen ist es, Studierenden einen modernen, systematisch aufgebauten, gut informierten VokalCoach an die Hand zu geben, der den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Endlich ein stimmiges Repertoire und eine schlüssige Bündelung der Vorsingearien für jede Stimmgattung.“ (Peter Anton Ling, Herausgeber)
OperAria ist eine umfassende RepertoireSammlung von Opernarien für alle Stimmgattungen von Sopran bis Bass. Sie wurde hauptsächlich für die Gesangs-Ausbildung und das Theatervorsingen entwickelt, richtet sich jedoch auch an bereits beruflich tätige Sänger und Gesangspädagogen.
Die Auswahl der Arien aus drei Jahrhunderten klassischen Opernrepertoires erfolgte nach stimmlichen Kriterien und unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte. Sie liefert zudem wertvolle Anregungen für Opern-Recitals.
Die Einteilung der Arien in die Kategorien lyrisch, lyrisch-dramatisch und dramatisch dient als Orientierungshilfe, lässt jedoch genügend Spielraum für die Individualität der verschiedenen Stimm- und Rollentypen.
Das entscheidende Plus von OperAria gegenüber vergleichbaren Repertoiresammlungen besteht in seiner zusätzlichen Funktion als gut informierter VokalCoach. Folgende Extras sind darin eingeschlossen:
- Ausführlicher Kommentarteil
Alle Bände bieten in den Einzelkommentaren zu jeder Arie Informationen u. a. zu Komponist, Werk, Fassungs- oder Besetzungsfragen einschließlich einer kurzen, inhaltlichen Zusammenfassung, welche die Arie in den Handlungskontext der Oper stellt. Hinzu kommen methodische Hinweise aus sängerischer Sicht als Empfehlung aus der Praxis. - Phonetik-Assistent
Als weitere Studierhilfe stehen Audiodateien (mp3) mit Arientexten gesprochen von Muttersprachlern bereit. - Text-Assistent
Für ein gründlicheres Verständnis der Arieninhalte sorgt der Text-Assistent mit Textdateien (pdf) in deutscher und englischer Übersetzung.
Sowohl der Phonetik- als auch der Text-Assistent sind als Download unter www.breitkopf.com verfügbar.
Der Beruf des Opernsängers, ein Traumberuf? Ja, aber bis der Traum zum Beruf wird, ist es ein langer und nicht immer geradliniger Weg. Es gehört schon eine wirkliche innere Berufung, vielleicht sogar ein wenig Verrücktheit dazu, die berufliche Existenz auf seine Stimme, seinen Körper, sein Gedächtnis zu bauen. Und dann braucht man vor alles eins: einen sicheren Wegweiser.
Ich hatte das Glück, dass mir die Berufung bereits in die Wiege gelegt war. Zwar sah ich mich zunächst eher als Musiker im Orchestergraben sitzen, bevor ich schließlich meinen Wunsch realisierte, als Sänger auf den Brettern zu stehen, die schon meinen Eltern die Welt bedeuteten. Aber wieviel Geduld, Beharrlichkeit und Ausdauer dazu gehörte, meine Stimme beherrschen zu lernen und mir das nötige Repertoire zu erarbeiten, davon erahnte ich noch wenig. Meinen Lehrern verdanke ich, dass sie mich auf dieser Wegstrecke sicher geleitet haben.
Viele haben dieses Glück nicht. Wie wichtig eine konsequente und systematische Heranführung an das Repertoire des Sängers ist – die unumgängliche Voraussetzung, um diesen Beruf erfolgreich auszuüben –, das wurde mir erst richtig bewusst, als ich selbst anfing zu unterrichten.
Es ist mir deshalb eine große Freude, die Schirmherrschaft für das OperAria-Projekt und die vorliegende Repertoiresammlung mit Opernarien für Bariton zu übernehmen. Ich bin davon überzeugt, dass es sich um einen Glücksfall handelt: das aktuellste und vollständigste Rüstzeug für den Traumberuf Sänger.
Berlin, Frühjahr 2015
Roman Trekel
Wer kennt sie nicht als treue Wegbegleiter: die traditionellen Arienalben – manchmal auch nur mühsam daraus zusammengestellte fliegende Blätter – mit einem oft schlecht spiel- oder lesbaren, nicht immer zuverlässigen Notentext. Sie gehörten einfach dazu, leisteten gute Dienste und ersparten aufwändiges Recherchieren in Bibliotheken, auch wenn viele der abgedruckten Arien nicht zur eigenen Stimme passten, sei es, weil das Repertoire zu unterschiedlich zusammengestellt war und lediglich die Einteilung in Stimmlagen berücksichtigte, sei es, weil ambitionierte Herausgeber Partien in einem Band vereinten, die unter sängerischen Gesichtspunkten nicht von ein und derselben Person zu bewältigen sind. Auch die inzwischen weitaus bequemeren Möglichkeiten des Internets boten bislang keine überzeugende Alternativen.
Anliegen der vorliegenden Repertoiresammlung mit Opernarien ist es, dem Benutzer einen modernen Wegbegleiter – oder um im Bild zu bleiben, einen systematisch aufgebauten, gut informierten Vokalcoach – an die Hand zu geben, der sich auf der Höhe der Zeit bewegt und den Anforderungen der heutigen Theaterpraxis entspricht. Hauptsächlich zum Gebrauch für Hochschulstudien und Theatervorsingen entwickelt, richtet sich die Repertoiresammlung jedoch nicht nur an Studierende, sondern auch an bereits beruflich tätige Sänger, die ihr Fachrepertoire erweitern möchten oder sich auf einen Fachwechsel vorbereiten. Darüber hinaus dürfte eine schlüssige Bündelung des Vorsingrepertoires, wie sie hier vorgestellt wird, auch für gesangspädagogisch Tätige und alle diejenigen interessant sein, die sich unter dem Aspekt spezifischer Stimmprofile über Besetzungsfragen informieren möchten oder die bei Rollenbesetzungen an Theatern mitzuentscheiden haben.
Die vorliegenden Bände enthalten einen repräsentativen Querschnitt durch das lyrische/lyrisch-dramatische/dramatische Repertoire für Bariton und sind Bestandteil einer umfassenden Repertoiresammlung von Opernarien für alle Stimmgattungen. Die Einteilung in die Kategorien lyrisch, lyrisch-dramatisch und dramatisch ist als Orientierungshilfe sinnvoll; sie gibt die grundlegende Richtung vor, lässt aber genügend Spielraum für die Individualität der verschiedenen Stimm- und Rollentypen und wird deshalb unter Lehrenden wie Theaterpraktikern zunehmend als nützliche Ergänzung zur traditionellen Stimmfacheinteilung verwendet, ohne mit dieser konkurrieren zu wollen. Überschneidungen zwischen den Kategorien und dem jeweils in den Einzelbänden enthaltenen Repertoire lassen sich bei einer so offenen Einteilung wie der hier vorgenommenen natürlich nicht ganz ausschließen.
Die Auswahl der Arien aus drei Jahrhunderten des klassischen Opernrepertoires erfolgte nach stimmlichen Kriterien (Umfang, Tessitura, Schwierigkeitsgrad, Arientyp) unter Berücksichtigung musikalischer und theaterpraktischer Aspekte (Stilistik, Epoche, Rollentyp, nationale Herkunft). Arien aus Barockopern, die heute zwar ebenfalls zum gängigen Repertoire gehören, aber teils andere Fähigkeiten und weitere Kenntnisse erfordern, wurden in der Regel dabei nicht berücksichtigt.
Meist, aber nicht immer, deckt sich der Grundcharakter der ausgesuchten Arien mit demjenigen der gesamten Partie. In Fällen, wo die stimmlichen Anforderungen von Einzelarie und Gesamtpartie auseinanderklaffen, wird darauf eigens hingewiesen, um der Gefahr stimmlicher Überforderung vorzubeugen. Ausgewählt wurden sowohl gängige Vorsingarien wie auch schwer oder nur in unzulänglichen Ausgaben zugängliche Raritäten sowie Arien der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts, die zumeist aus urheberrechtlichen Gründen in traditionellen Arienalben fehlen, inzwischen aber Eingang in die Spielpläne gefunden haben. Damit enthält diese Repertoiresammlung neben den unverzichtbaren klassischen Vorsingarien für Theatervorsingen eine breit gefächerte Auswahl an Arien für Vortragsabende, Konzerte, Opern-Recitals, mit dem Studierende wie Ausübende ihre stimmlichen und gestalterischen Fähigkeiten zeigen können.
Der Notentext der Arien basiert auf Ausgaben, die in der Bühnenpraxis als Standard gelten und die größte textliche Zuverlässigkeit bieten. Die Klaviersätze wurden entweder neu erarbeitet oder auf der Grundlage bewährter Klavierauszüge mit dem Ziel revidiert, eine partiturnahe klangliche Realisierung bei möglichst einfacher Spielbarkeit (auch für die Unterrichtenden) zu ermöglichen. Dem Zweck entsprechend mussten Arien gelegentlich gekürzt (z. B. orchestrale Vor- oder Zwischenspiele oder auch in der Praxis übliche Sprünge in vokalen Teilen) oder praktikable Schlüsse ergänzt werden (z. B. in weiterführenden, offenen Arien und Szenen).
Die Einzelkommentare zu den Arien enthalten Informationen zu Komponist, Librettist, Werk, Tonumfang und eventuellen Besonderheiten, wie Fassungs- oder Besetzungsfragen einschließlich einer kurzen Inhaltsangabe, die die dramatische Grundkonstellation andeutet, in der die jeweilige Arie im Handlungskontext der Oper steht. Hinzu kommt eine Einschätzung der Arie aus sängerischer Sicht als Empfehlung des Praktikers von Bühne und Hochschule, in die neben meinen eigenen Erfahrungen wertvolle Ratschläge vieler Sängerkolleginnen und -kollegen eingeflossen sind. Schließlich enthält der Band eine CD als "Text- und Phonetik-Assistent" mit den Arientexten in deutscher und englischer Übersetzung als Textdatei (pdf), sowie die Arientexte in der Originalsprache von Muttersprachlern gesprochen als Audiodatei (mp3).
Dem Bund Deutscher Gesangspädagogen und einer Reihe von Lehrenden der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sei ganz herzlich für fachlichen Austausch und kollegialen Rat gedankt. Ebenso danken möchte ich dem Tonmeister Dirk Austen und den Studierenden, die an der CD-Aufnahme mitgewirkt haben, sowie allen, die beim Übersetzen und Korrekturlesen halfen: Roger Clement (englisch), Jutta Eckes (italienisch), Sabine Wehr-Zeller (französisch), Reinhard Schmiedel (russisch), Diane Ackermann für die dramaturgische Mitarbeit, Christian Rudolf Riedel für die Erstellung und Revision der Klavierauszüge, das genaue, sachkundige Lektorat und sein unermüdliches Engagement bei der Koordinierung aller am Gelingen der Ausgabe Beteiligten und schließlich dem Verlag Breitkopf & Härtel, der die Ausgabe erst möglich gemacht hat.
Hannover, Frühjahr 2015 Peter Anton Ling