Adriana Hölszky (*1953) Deep Field
Zehn KLANGbelichtungen einer METAmorphose [GCh,Orch,Tb] 2013 Dauer: 75'
Chor: 12S.12A.12T.12B. – 0.0.2(B-Klar/[Eb]-Klar).0-0.6.6.0.Euph. – 6Schl. – 2Git.Koto. – 2Akk.Klav.Cemb.Cel. – Kb. – Tonband
Uraufführung: Düsseldorf, 23. Mai 2014
Für den Tanz zu schreiben ist für mich etwas völlig anderes, als für Stimmen auf der Bühne oder gar eine konkrete Handlung zu erzählen. Ein Sänger ist eher statisch. Bis er einen Ton erzeugt hat, ist schon wieder alles vorbei. Der Tanz erscheint mir dagegen wie Lichtgeschwindigkeit, die sich frei im Universum bewegt. Viel heikler ist im Tanz außerdem die Beziehung zum Puls. Für die Sänger spielt dieser eine eher untergeordnete Rolle, bei ihnen steht die Erzeugung von Klang im Zentrum. Im Tanz ist dagegen das feine Fluktuieren des Pulses und der Geschwindigkeit – also die Zeit – ein äußerst sensibler Vorgang. Zeit und Raum entstehen hier wie in einer Kosmogonie.
(Adriana Hölszky)
Bibliografie:
Kostakeva, Maria: Eine Metapher der Welt. In „Deep Field" loten Adriana Hölszky und Martin Schläpfer Fragen der menschlichen Existenz in Klang und Bewegung aus, in: Neue Zeitschrift für Musik 175 (2014), Heft 5, S. 66-68.