Adriana Hölszky (*1953) Intarsien I
[Fl,Vl,Klav] 1982 Dauer: 17'
Uraufführung: Braunschweig, 25. November 1982
ISMN: 979-0-004-50439-0
Die Intarsientechnik war in der Renaissancezeit ein wichtiges Anwendungsgebiet perspektivischer Darstellungskunst. Demnach könnte man sich eine Klangplastik denken, in der die Einlegetechnik mit verschiedenen Formen perspektivischer Darstellung kombiniert werden kann. Dies würde die Anwendung mehrerer Perspektivformen zugleich (Luftperspektive, Zentralperspektive, Parallelperspektive) entsprechen, um die Mehrdeutigkeit der Strukturen konstitutiv einzubeziehen. In diesem Sinne wurde der lokale Umschlag von Figur zur Fläche und umgekehrt berücksichtigt, entsprechend der Tatsache, daß in einem Bild objektiv gleich große und objektiv gleich helle Flächen wegen der Kontrastwirkung unterschiedlich hell erscheinen, trotz gleicher Grenz- und Umschließungsverhältnisse.
Die Manipulation der Tempiveränderungen erfolgt wie in den Außenstrukturen nach einer „Einlegetechnik“, um kurzatmige, diskontinuierliche, geschlossene Zeitfelder nebeneinanderzustellen, so wie bei der Intarsierung von Holzgegenständen, wo andersfarbiges Holz, Perlmutt, Elfenbein u.ä. eingelegt werden.
Adriana Hölszky