Isabel Mundry (*1963) Schwankende Zeit
Zyklus in 5 Teilen [(Vl),Ens] 2006–2009 Dauer: 14'
Solo: Vl – 2Fl(2Picc).Ob.Eh.Klar.B-Klar(Kb-Klar).Fg – Hn.2Trp.Pos – 2Schl – Hfe – 2Vl.2Va.2Vc.Kb
Uraufführung: Luzern (Lucerne Festival), 19. August 2007
Auftragswerk des Ensemble Intercontemporain
Die Komposition enthält wesentliche Anregungen von der Malerei Cezannes und ihren feinen Relationen von Gegenstand und Farbe, Objekt und Landschaft.
Durch den Übergang eines identifizierbaren Bildinhaltes zum Eigenleben seiner Gestaltung, wird dieser zu einem vielfach geschachtelten Ort, dessen Räumlichkeit sich weniger durch klassische Techniken der Perspektive artikuliert, als durch Relationen von Farbflächen, die die Wahrnehmung von Schärfe und Unschärfe, Helligkeit und Dunkelheit, Nähe und Ferne auch dort entstehen lassen, wo sich die Bilder vom erkennbaren Gegenstand gelöst haben.
Auch meine Musik widmet sich der Relation von Ort und Umgebung, übertragen in das Verhältnis von Klanggestalt und seiner raum-zeitlichen Fächerung. Innerhalb des auf der Bühne verräumlicht positionierten Ensembles formieren sich verschiedene Klangorte bis hin zu einer Solovioline, die immer wieder zum Vorschein kommt und verschwindet. Sie zentriert das klangliche Geschehen, aber nicht im Sinne einer Melodie mit ihrer Begleitung, sondern im Sinne eines gefächerten Ortes, dessen Existenz eine Frage des Raumes ist, den er erzeugt, und der ihn umgibt
(Isabel Mundry)