Eva-Maria Neumann (*1951) Geigenschule
für Kinder im Einzel- und Gruppenunterricht Illustration: Pia Eisenbarth [Vl]
Je weiter, desto spannender
In Heft 2 stehen die verschiedenen Griffarten, Stricharten, Lagenwechsel, das Spiel auf zwei Saiten gleichzeitig und Saitenwechsel im Mittelpunkt.
152 Seiten | 23 x 30,5 cm | 745 g | ISMN: 979-0-2004-0560-6 | Broschur, Fadenheftung
Liebe Schülerinnen und Schüler, je weiter ihr kommt, desto spannender wird das Geigen. Eva-Maria Neumann verspricht bestimmt nicht zuviel. Ihre Geigenschule wird auch bei der Fortsetzung einlösen, was sie in Heft 1 inzwischen an Erwartungen, Begeisterung und Fähigkeiten erweckt hat. Die Autorin bietet neben eigenen Stücken vielfältiges Spielmaterial (Duos, Trios) aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Zusätzlich sorgen wieder pfiffige Knobelaufgaben für die notwendige Lockerheit.
Das online-Magazin Glarean war des Lobes voll: Für die Motivationssteigerung hat Neumann weitgehend auf die einst so viel gehassten Übungen verzichtet und stattdessen konsequent auf zweistimmiges Spielen von melodisch geprägtem Liedmaterial gesetzt.. Äußerlich kommt das Heft ,frisch-fröhlich-farbig daher, ohne dass der Notentext mit allzu üppigen Bildchen zugepinselt wäre. Dieses Appetit anregende Urteil geben wir Heft 2 gern mit auf den Weg.
„Diese Violinschule vermittelt das Wichtigste für die Kinder: Freude und Motivation.“(Walter Amadeus Ammann, Schweizer Musikzeitung)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, im ersten Heft (DV 30 072) habe ich Ihnen das Gesamtkonzept meiner Geigenschule vorgestellt, deshalb sollen an dieser Stelle einige wenige Bemerkungen genügen.
Ganz konsequent werden in Heft 2 die im ersten Band begonnen Themenbereiche weitergeführt: Griffarten, hierbei auch Geläufigkeitsstücke, Lagenspiel (inklusive je einem kleinen Kapitel halbe und hohe Lagen), Bogentechnik, Zweisaiten- und Doppelgriffspiel, Flageoletts und Pizzicato mit der linken Hand. Im Lagenwechselkapitel finden Sie außerdem Stücke zum Üben des Vibratos.
Die Griffart mit dem Halbton zwischen dem 3. und dem 4. Finger wird in dieser Schule als die zweite bezeichnet. Das liegt daran, dass diese Griffart im ersten Heft schon relativ weit vorn, nämlich im Kapitel „Wir spielen in der dritten Lage“, vorkommt, und es für Schüler nicht plausibel wäre, wenn nach der ersten Griffart die dritte folgen würde.
Schwerpunkte im vorliegenden Heft sind die zweite und dritte Lage sowie die Bogentechnik. In letzterem Kapitel – „Die Geige – das ist der Bogen“ – habe ich besonderen Wert auf Fragen der Artikulation gelegt.
Im ganzen Heft gibt es überdies „Stücke mit Punkten über beziehungsweise unter den Noten“. So wird der Schüler angeregt, sich genau zu überlegen und auszuprobieren, wie er diese Stücke gestalten möchte.
Außerdem werden auch im Bogenkapitel für jede Strichart Übungen und Spielstücke angeboten, die zusammen mit entsprechenden Materialien in anderen Kapiteln eine gute bogentechnische Grundlagenarbeit ermöglichen.
Nicht besonders behandelt habe ich das Portato, da diese Strichart im ersten Heft schon auf leeren Saiten und an leichten Stücken geübt worden ist und immer wieder auch in anderen Kapiteln des vorliegenden Bandes vorkommt.
Wissensvermittlung gibt es natürlich auch dieses Mal wieder zumeist in Form von Quizfragen. Hier liegen die Schwerpunkte bei den verschiedenen Griffarten, den Vorzeichen und den Intervallen, da die Praxis immer wieder zeigt, wie schwierig es ist, ohne entsprechende Kenntnisse richtig und sauber zu geigen.
Außerdem beschäftigen sich viele Fragen mit dem Leben von Komponisten und ihren Werken.
Während man im ersten Heft nicht unbedingt ergänzende Literatur braucht, versteht sich das vorliegende mehr als eine Materialsammlung, die als Grundlage und Leitfaden beispielsweise für das Erarbeiten von Lagenwechseln, Doppelgriffen oder auch der Bogentechnik gedacht ist und mit auch umfangreicheren Kompositionen aus anderen Quellen kombiniert werden sollte.
Viele der zahlreichen Übungen sind wieder als zweistimmige Stücke gesetzt; auch die Kompositionen von Meistern verschiedener Epochen wurden so ausgesucht und bearbeitet, dass sie ganz bestimmten methodischen Zwecken dienen.
Auf gegenüber liegender Seite finden Sie jeweils mehrere kürzere Stücke, die man gut miteinander kombinieren und in dieser Reihenfolge in Konzerten oder bei anderen Gelegenheiten spielen kann, zu Suiten beziehungsweise unter bestimmten Themen zusammengestellt.
Ein letzter Gesichtspunkt: So wie das Material dieses Heftes ergänzt werden sollte, so kann es auch selbst als Ergänzung dienen: Wenn Sie beispielsweise einen kompletten Bogenlehrgang für einen Schüler suchen, weil Sie eine Notwendigkeit des Umlernens festgestellt haben oder weil der Schüler vielleicht erst an Doppelgriffe, Fingerpizzicato o. Ä. herangeführt werden kann, wenn er ansonsten das Heft schon durchgearbeitet hat, dann hoffe ich, dass Sie immer wieder gern auf dieses Heft zurückgreifen.
Aachen, im Frühjahr 2008