José M. Sánchez-Verdú (*1968) Arquitecturas de la ausencia
[8Vc] 2002/03 Dauer: 14'
Uraufführung: Madrid, 10. Juni 2003
Arquitecturas de la ausencia (Architekturen der Abwesenheit) verfolgt die Idee der Architekturen mit einer besonderen Konsequenz, die aus der Negation der Begriffe erwächst. Das Werk besteht aus vier Teilen, die ineinanderfließen. Es sind, so José M. Sánchez-Verdú, beinahe mystische Spielungen unterschiedlicher Materialien, eine Art Gang durch das Material selbst.
Die vier Teile sind:
Elogio de la sombra (Lob der Schatten)
Arquitecturas de espejos y ecos (Architekturen aus Spiegeln und Echos)
Fragmento en negro (Fragment in Schwarz)
Arquitectura del silencio (Architektur der Stille)
Die Konstante, die die Architekturen der Abwesenheit beherrscht, ist Abwesenheit. Der Schatten (Teil 1) ist Sinnbild für die Abwesenheit von Licht; Architekturen aus Spiegeln und Echos (Teil 2) beinhaltet mystische Symbole für unterschiedliche Abwesenheiten. Für die großen Sufi-Mystiker ist der Spiegel von einer fundamentalen Bedeutung. Im orientalischen Verständnis hat der Spiegel eine besondere Bedeutung, er führt zum Verborgenen; der Sufi-Heilige Ahmad Ghazzali (gest. 1126) etwa sprach von Gott und Mensch, die wie Spiegel füreinander sind. Das Fragment in Schwarz (Teil 3) repräsentiert die Abwesenheit der Farbe Weiß, die dem Schwarz erst seine Reinheit verleiht. Die Abwesenheit von Klang und Lärm erzeugt Stille.
Arquitecturas de la ausencia entstand 2002/03 und ist dem Cello Octet Conjunto Ibérico und Elías Arizcuren gewidmet. Die Uraufführung fand im Juni 2003 im Auditorio Nacional in Madrid statt.
(José M. Sánchez-Verdú)
CD:
Cello Octet Conjuno Ibérico, Ltg. E. Arizcuren
CD Columna Música, 1 CMO142
Bibliografie:
Garcia del Busto, Jose Luis: Arquitecturas de la ausencia de Jose M. Sanchez-Verdu, in: Sibila. Revista de arte, musica y literatura 18 (April 2005), S. 47-49.