Udo Zimmermann (1943–2021) Levins Mühle
Oper in 9 Bildern 1972 Text: Ingo Zimmermann
26 Solisten – Chor: SATB – 3.2.3.1. – 3.3.3.1. – Pk.Schl – Hfe.Git – KlavCel – Str / BM: Trp.Gong.Akk.Vl
Uraufführung: Dresden, 1973
AD: abendfüllend
Libretto: Ingo Zimmermann frei nach Johannes Bobrowskis Roman "Levins Mühle, 34 Sätze über meinen Großvater.”
Ort und Zeit: Neumühl und Briesen, zwei Dörfer in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts
Personen: Leo Levin (Bariton) - Habedank, ein Zigeuner (Bass) - Maria, seine Tochter (Sopran) - Weiszmantel, Liedersänger (Bariton) - Willuhn, entlassener Lehrer (Bariton) - Korinth und Nieswandt, polnische Mühlenarbeiter (Tenor, Bass) - Tante Huse (Alt) - Johann, deutscher Mühlenbesitzer (Bass) - Frau Christina, seine Frau* (Mezzosopran) - Fargin, ihr Vater (Tenor) - Gustav, Johanns Sohn* (Bariton) - Gustavs Frau* (Mezzosopran) - Glinski, ein Pfarrer (Tenor) - Frau Glinski* (Alt) - Rogalla, ein Kaplan (Bariton) - Nebenzahl, Kreisrichter (Bariton) - Dorfgendarm Adam (Bariton) - Rosinke, Gastwirt (Tenor) - Frau Rosinke* (Alt) - Kossakowski, reicher Bauer* (Bass) - Frau Kossakowski* (Mezzosopran) - Tomaschewski, reicher Bauer* (Tenor) - Scarletto, Zirkusdirektor (Sprechrolle) - Antonja, Emilio, Antonelle, Zirkuszigeuner (Schauspieler oder Tänzer) - Bonikowski, Justizsekretär, Unteroffizier (Sprechrollen). Die mit * gekennzeichneten Personen können mit ersten Chorkräften besetzt werden. Chor: SATB (24-30 Sänger) (Bessere Gesellschaft, einfache Leute aus Neumühl, Soldaten)
Vor dem Hintergrund des Völkergemischs aus Deutschen, Russen, Zigeunern, Polen, Juden und Balten räumt der reiche deutsche Mühlenbesitzer Johann seinen kleinen jüdischen Konkurrenten Levin aus dem Weg, indem er dessen Mühle wegschwemmt. Obwohl die Tat nicht beobachtet wurde, kennt jeder im Dorf die Wahrheit. Levin klagt, verliert aber den Prozeß, da Johann rechtzeitig die deutsche Justiz, den Pfarrer und den Landrat bestochen hat. Doch mit dem Urteil will man sich nicht zufriedengeben und Levin solidarisiert sich mit Polen und Zigeunern.
Der Barde Weiszmantel trägt in Rosinkes Gaststube ein Lied über das Geschehen - "Lied vom großen Wunder und vom Wasser” - vor, in das die Dorfbewohner einstimmen. Johann wird mit der übrigen "besseren Gesellschaft” hinausgeworfen. Er zeigt Levin und Weiszmantel zwar noch wegen Unruhestiftung an, beschließt aber aus Furcht vor Brandschatzung das Dorf zu verlassen. Levin und Weiszmantel gelingt die Flucht vor der Polizei.
LP (Schallplattenfassung vom Komponisten):
Wolfgang Hellmich (Levin), Günter Dreßler (Habedank), Helga Termer (Marie), Werner Haseleu (Weiszmantel) u. a.
Rundfunkchor und Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig, Ltg. Siegfried Kurz
LP Deutsche Schallplatten Berlin, Nova 885 119
CDs (Ausschnitte):
Wolfgang Hellmich, Günter Dreßler u. a., Rundfunkchor Leipzig, Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig, Ltg. Siegfried Kurz
CD edel 0094512BC
CD BMG 74321 73541 2