Udo Zimmermann (1943–2021)

„Heute den Blickwinkel auf die Musik der Gegenwart zu erweitern, bedeutet Grenzüberschreitung und Erfindung neuer Ordnungsprinzipien in einem lebendigen Chaos, wie in Jorge Luis Borges' Erzählung vom Garten der Pfade, die sich verzweigen.

... Während man darin umhergeht, entstehen neue Wege, wobei jener ein Garten der Zeit ist, in dem unterschiedliche Zukünfte nebeneinander wachsen und man niemals recht weiß, in welchem man sich gerade befindet.“
(aus Udo Zimmermanns Geleitwort zu seinem ersten „musica viva“-Saisonprogramm 1997/98)

Hier finden Sie den aktuellen Komponistenprospekt.
Hier finden Sie das Buch „Ich bin ein Theatermensch. Udo Zimmermann – Erinnerungen und Dokumente“.

1943

am 6. Oktober in Dresden geboren

1954-1962

Sängerknabe des Dresdner Kreuzchores

1962-1968

Studium an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden (Komposition, Dirigieren und Gesang)

1968-1970

Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin

1970-1984

Komponist und Dramaturg an der Dresdner Staatsoper

1972/1973

Hanns-Eisler-Preise von Radio DDR

1974

Gründer und Leiter des Studios "Neue Musik" (Staatsoper Dresden/Radio DDR)

1976

Verpflichtung an die Dresdner Musikhochschule

seit 1978

Professur für Komposition an der Dresdner Musikhochschule

seit 1979

Dirigententätigkeit mit allen großen europäischen Orchestern, u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchester Radio France Paris, dem Tonhalleorchester Zürich, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem NDR-Sinfonieorchester Hamburg, dem Prager Rundfunk-Sinfonieorchester, der Warschauer Philharmonie, dem MDR-Sinfonieorchester, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin; Gastdirigent an den Opernhausern in Wien, Hamburg, München und Bonn

seit 1980

Gastvorlesungen und Meisterkurse, u. a. in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, England und den USA

seit 1982

Professur für Musiktheater in Dresden

seit 1983

Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Freien Akademie der Künste Hamburg

1985-1990

Leiter der "Werkstattbühne für zeitgenössisches Musiktheater" an der Oper Bonn

seit 1986

Leiter des "Dresdner Zentrums für zeitgenössische Musik"

seit 1988

Künstlerischer Leiter des "musica-viva-ensemble" Dresden

seit 1990

Präsident des Kuratoriums der Stiftung Kulturfonds Berlin

1990-2001

Intendant der Oper Leipzig

1991

Kritikerpreis "Musik" durch den Verband der Deutschen Kritiker Berlin

1991/1995

Composer in residence bei den Salzburger Festspielen

1993

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland

seit 1993

Mitglied des Sächsischen Kultursenats

ab 1997

Künstlerischer Leiter der "Musica Viva"-Konzerte des Bayerischen Rundfunks

2001-2003

Generalintendant der Deutschen Oper Berlin

ab 2003

Intendant des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau

2008

Offizier des „Ordre des Arts et des Lettres“
Präsident der Sächsischen Akademie der Künste

2021

am 22. Oktober nach langer Krankheit in Dresden verstorben

Resonanz

Mehrfacher Preisträger der "Komponisten-Tribüne" der UNESCO Paris. Verschiedene Kompositionspreise in Ost- und Westeuropa. Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, der Sächsischen Akademie der Künste und der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg (Direktor der Sektion Musik).

Schriften von Udo Zimmermann

Unter Tragen lächeln können. Auf der Suche nach meiner Identität, in: Jahrbuch der Hamburgischen Staatsoper 8 (1980/81), Hamburg 1981

Die Hirtenweise auf dem Berge Kareal, in: Programmheft zu einer konzertanten Aufführung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ am Bayerischen Rundfunk München 1981

Was bedeutet mir die Zauberflöte?, in: Jahrbuch der Hamburgischen Staatsoper 9 (1981/82), Hamburg 1982

Über „Parsifal“, in: Programmheft zur Inszenierung von Richard Wagners „Parsifal“ zu den Bayreuther Festspielen 1982

Gefühl in ursprünglicher Größe. Richard Wagner und wir, Sonderdruck Dresdner Musikfestspiele 1983

Der „Realismus“ des Modest Mussorgskij, in: Programmheft der Hamburgischen Staatsoper zu „Boris Godunow“, Spielzeit 1984/85

Mozart und die Musik der Gegenwart, in: Philharmonische Programme/Berliner Philharmonisches Orchester, Jg. 1986/87

Siebzig Blicke auf meine Musik (zusammengestellt von Fritz Hennenberg), in: Komponieren zur Zeit, Leipzig 1988

Kultur und Kunst zweier deutscher Staaten in einem europäischen Deutschland. Festvortrag zur Jahrestagung des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie am 7. Oktober 1990 im Rathaussaal Heidelberg

Ein marodes System hat keine marode Kultur, in: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 12. Oktober 1990

Rede über Deutschland, in: Reden über Deutschland 2, München 1991

Weshalb wir neue Musik brauchen, in: Eine Sprache der Gegenwart. 50 Jahre Musica Viva, hrsg. von Renate Ulm, Mainz/ München 1995

Zum Geleit, in: Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste 2007/2008, Dresden 2009, S. 11-13

Die Grenze zum Nächsten nicht verletzen, in: Jahrbuch der Sächsischen Akademie der Künste 2007/2008, Dresden 2009, S. 77-79



Schriften über Udo Zimmermann


Geißler, Frank (Hrsg.): Man sieht, was man hört. Udo Zimmermann über Musik und Theater, Leipzig: Reclam 2003.
Hennenberg, Fritz und Zimmermann, Udo : „Leidenschaft Musik, Abenteuer Theater. Komponist- Intendant - Dirigent“, Bonn 1992.
Nicolai, Felicitas: Das Verhältnis von Text und Musik in den vokalen und instrumentalen Werken Udo Zimmermanns, Diss. Leipzig 1986.
Nyffeler, Max: „Abspringen ist lebensgefährlich“. Die Grenzgänge des Komponisten und Intendanten Udo Zimmermann, Rundfunkportrait, Erstsendung WDR, 13. Juni 2002.
Zimmermann, Udo. Ein Fünfzigjähriger im Spiegelbild von Zeitgenossen. Eine Biographie in Zitaten, hrsg. von Michael Ernst, Leipzig 1993.
Zimmermann
, Saskia und Herrman, Matthias (Hrsg.): Ich bin ein Theatermensch. Udo Zimmermann – Erinnerungen und Dokumente, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 2024.

Vaterunserlied (1959)
Archiv Dresdner Kreuzchor

Wort ward Fleisch (1961)
Archiv Dresdner Kreuzchor

Grab und Kreuz (1962)
Archiv Dresdner Kreuzchor

Konzert für Violine und Orchester (1964)
Bibliothek der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden

Sonatine (1964)
Ms.

Neruda-Lieder (1965)
Ms.

Dramatische Impression (1966)
für Violoncello und Klavier
Edition Peters

Dramatische Impression (1966)
(Orchesterfassung der „Dramatischen Impression“ für Violoncello und Klavier)
Edition Peters

Sonetti amorosi (1966)
Edition Peters

Klaviersonate 1967
Ms.

Konzert für Pauken und Orchester (1966/83)
Peer-Verlag

L'Homme (1970)
Edition Peters

Episoden für Bläserquintett (1971)
Archiv Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Ein Zeuge der Liebe, die besiegt den Tod (1973)
Edition Peters

Psalm der Nacht (1977)
Bärenreiter

Wenn ich an Hiroshima denke (1981/82)
Peer-Verlag

Pax Questuosa (Der klagende Friede) (1982)
PeerVerlag

Wenn ein Wintervogel das Herz ... (1990)
Ms.

Violinkonzert (2013)
(nach „Dans la marche“)
Ms.