Richard Wagner (1813–1883) Sämtliche Briefe
Gesamtausgabe in 35 Bänden und Supplementen
656 Seiten | 13,5 x 21 cm | 950 g | ISBN: 978-3-7651-0410-7 | Leinen, Fadenheftung
Mitte August 1858 verläßt Wagner in einer Art Flucht sein Heim in Zürich. Durch die Liebe zu Mathilde Wesendonck, die Eifersucht seiner Frau Minna und die Loyalität gegenüber seinem Mäzen Otto Wesendonck hatten sich Spannungen aufgebaut, die Wagners schöpferische Arbeit ernsthaft gefährdeten. Wagner verbringt den Winter 1858/59 in Venedig. Hier entsteht, in stiller Zurückgezogenheit, ernster Konzentration und noch ganz im Banne des Liebeserlebnisses der zweite Akt von „Tristan und Isolde“. „Sie werden einmal einen Traum hören, den ich dort zum Klingen gebracht habe!“, schreibt Wagner an Mathilde Wesendonck, kurz nachdem er Ende März die Stadt wieder verlassen hatte. In den Briefen aus Venedig spiegeln sich Wagners Sorgen um seine kranke Frau, um die Sicherung eines ausreichenden Einkommens und um seine prekäre Situation als politischer Flüchtling. Daneben finden sich aber auch farbige Schilderungen seines alltäglichen Lebens und seiner Eindrücke von der Stadt Venedig.
Zu diesem Band erhielten wir folgendes Fax des englischen Wagner-Experten Stewart Spencer, der die grundlegende Neukonzeption von Werner Breig humorvoll würdigt:
„Die Rezension von so wunderbaren Bänden wirft Probleme auf. Sie sind der Richtwert, an dem sich alle anderen Schriften über Wagner orientieren müssen. Es wäre so, als würde einem das Pariser Urmeter mit der Bitte um Besprechung geschickt. Wir können nur sagen, dass die Ausgabe vorliegt und dass sie eine Klasse für sich darstellt. Ich beglückwünsche den Verlag zu dieser Veröffentlichung und danke ihm, dass er die Reihe aufgegriffen hat und fortsetzt.“ (Stewart Spencer, 11. Oktober 2000)