Siegfried Thiele (*1934) Erdengesänge
[Soli,GCh,KiCh,Orch] 1992 Dauer: 40'
Soli: AB – Chor: SATB – KiChor – 3.3.3.3 – 4.3.3.1. – Pk.Schl(4) – Hfe – Cel – Str
UA: Leipzig, 5. Juni 1993
Thieles Erdengesänge thematisieren die Abhängigkeit des Menschen von der Natur und die Notwendigkeit, diese zu bewahren und zu huldigen. Mit breiten, expressiven Streicherflächen, signalhaften Gliederungen der Bläser und einer durchdringenden Deklamation wird die Erde als der unendliche Raum besungen, der alles Leben schützt und allem Leben Nährboden ist. Inspirieren ließ sich Thiele durch einen Hymnus aus dem altindischen Atharva-Veda, der die Erde als Leben spendendes Wesen besingt, und durch Worte und Gedanken Leonardo da Vincis und des Indianerhäuptlings Seattle. Fasziniert von der wechselseitigen Verflechtung, die den Mensch als ein Teil der Erde und die Erde als ein Teil des Menschen werden lässt, entwirft Thiele seine Komposition über das Leid der Erde, das er vor allem in den Irrwegen der Achtlosigkeit und der bedenkenlosen Beschädigung durch den Menschen sieht.
CD:
MDR-Rundfunkchor, Gewandhausorchester, Ltg. Kurt Masur
CD BMG 74321 73569 2
1. Hymnus nach Worten und Gedanken aus dem Atharisa-Veda |
2. Antiphon und Choral nach Worten und Gedanken des Häuptlings Seattle und des Leonardo da Vinci |