Jean Sibelius (1865–1957) Romanze in C op. 42
[Str] Dauer: 5'
10 Seiten | 23 x 30,5 cm | 65 g | ISMN: 979-0-004-18266-6 | geheftet
Als Breitkopf & Härtel 1909 die Romanze in C herausbrachte, geschah dies gleich in großem Stil, u. a. durch das Arrangement für Violine und Klavier von Otto Taubmann. Vorzüglich, schrieb der sonst eher kritische Sibelius über Taubmanns Arbeit begeistert an den Verlag und doch geriet die Fassung bald in Vergessenheit, während das Original in der Nachfolge der Serenaden von Dvorak und Tschaikowsky Einzug ins Repertoire hielt. Taubmann hatte seine anspruchsvolle Aufgabe wirklich souverän gelöst. Die Romanze ist kein verkapptes Konzertstück, sondern bietet den für Sibelius typischen dichten, dunklen Streichersatz. Taubmann löst die Solostimme förmlich aus dem Gewebe. Dramaturgisch geschickt werden Klavier und Violine nur in wenigen Takten gedoppelt. Andererseits führt Taubmann die Solostimme mit der leeren G-Saite bewusst unter die Klavierbegleitung, die grundsätzlich ungewöhnlich tief liegt und über weite Strecken nur im Bassschlüssel notiert ist. Die eröffnet die Möglichkeit, die wirkungsvolle, technisch mittelschwere Einrichtung neu zu entdecken.