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Sie kam 1998, an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, durch die Kooperationsbereitschaft der verschiedenen Sibelius-Verlage bei Breitkopf & Härtel zustande. Die Herausgeber (Universitätsbibliothek Helsinki und Sibelius-Gesellschaft Finnland) und die Editionsleitung (Vorsitz: Timo Virtanen, Helsinki) sind überzeugt, dass die Bände zur Auseinandersetzung mit dem Werk von Jean Sibelius beitragen werden.
Pressestimmen:
Die Genauigkeit der Einleitung, des Kommentars und der Notation entspricht dem Standard dieser Gesamtausgabe, die – sobald komplett (zumal gemeinsam mit der aktuellen Gesamtaufname) – eine neue Ära in der Sibelius-Forschung einläuten wird. Tomi Mäkelä, Musikforschung 3/2007: 319
Ohnehin bietet die Sibelius-Ausgabe alles, was man von einem solch ambitionierten Projekt erwartet: Allem voran fachliche und verlegerische Kompetenz, die sich in der hohen inhaltlichen Qualität des Notenbildes ebenso widerspiegelt wie in den ausführlichen Vorworten (deutsch/englisch), den erläuternden Faksimiles sowie dem Kritischen Bericht mit einer grundlegenden Beschreibung und Bewertung der Quellen und ihrer Überlieferung (englisch). Michael Kube, Schweizer Musikzeitung 3/2011
In der textkritischen Ausgabe (JSW) werden erstmals alle überlieferten Kompositionen von Jean Sibelius einschließlich der Frühfassungen und eigener Bearbeitungen veröffentlicht. Da einige ältere Ausgaben vergriffen sind, einige, darunter auch zentrale Werke, nie gedruckt wurden und viele Editionen nicht ganz unumstritten und zuverlässig sind, verfolgt die Ausgabe das Ziel, Sibelius in seiner Gesamtheit vorzulegen und dies mit einem Notentext, der auf einer sorgfältigen Auswertung aller bekannten Quellen basiert und auf der Grundlage moderner textkritischer Editionsprinzipien entstanden ist. Die Ausgabe geht dabei auf verschiedene Fragen zu Quellenlage, Werkgeschichte und zu Sibelius' Notationspraxis ein. Sie soll gleichzeitig der Forschung wie der Musikpraxis dienen.
Die Ausgabe gliedert sich in neun Serien: Serie I Orchesterwerke Serie II Werke für Violine (Violoncello) und Orchester Serie III Werke für Streichorchester und Blasorchester Serie IV Kammermusik Serie V Klavierwerke Serie VI Szenische Werke und Melodramen Serie VII Chorwerke Serie VIII Werke für Singstimme Serie IX Varia
Jeder Band enthält eine Einleitung, die zu jedem Werk über Entstehung, erste Aufführungen und frühe Rezeption, Veröffentlichungsgeschichte und eventuelle Überarbeitungen berichtet. Darüber hinaus stellt die Einleitung die Werke in ihren historischen Kontext. Biographisches Material und weitere Literatur, die z. B. für die Datierung der Komposition und späterer Revisionen wesentlich ist, sowie Sibelius eigene Aussagen zu seinen Werken und zu den jeweiligen Aufführungen werden in der Einleitung auf der Grundlage der Originalquellen und in ihrem ursprünglichen Kontext geprüft und bewertet. Der beschreibt und bewertet alle wesentlichen Quellen. Er erläutert darüber hinaus besondere Editions prinzipien und Fragestellungen des jeweiligen Bandes in Bezug auf die Quellenlage jedes Werks. Die stellen die unterschiedlichen Lesarten der Quellen dar; sie enthalten Erklärungen und Begründungen der editorischen Entscheidungen und Eingriffe. Sibelius Notenhandschriften sind in großem Umfang erhalten. Weil die Zahl an Skizzen und Entwürfen für einige Werke hoch ist, ist die vollständige Aufnahme des gesamten Materials in die JSW-Bände nicht möglich. Soweit es aus editorischer Sicht relevant erscheint, den Kompositionsprozess erläutert oder neue Einsichten in ein Werk vermittelt, werden Skizzen, Entwürfe, Fragmente sowie im Autograph gestrichene oder anderweitig verworfene Passagen als Faksimiles oder in den Anhang aufgenommen. Sibelius veröffentlichte Werke waren üblicherweise das Ergebnis eines zielgerichteten Prozesses, bei dem die gedruckte Partitur grundsätzlich als gelten sollte. Dennoch änderte der Komponist bisweilen seine Werke nach der Druck legung, regte Retuschen an oder plante diese, und gelegentlich wurden in späteren Auflagen auch kleinere Revisionen berücksichtigt. Die Frage, inwieweit die gedruckten Ausgaben Sibelius endgültige Intention wiedergeben, ist nicht eindeutig zu klären, da Sibelius offensichtlich nicht immer ein bereitwilliger, gewissenhafter und systematischer Korrekturleser seiner eigenen Werke war. Infolgedessen enthalten die Erstausgaben, wenngleich sie im Wesentlichen unter seiner Aufsicht entstanden, sehr oft Fehler, Missverständnisse, Ungenauigkeiten und irreführende Vereinheitlichungen, die auf Kopisten und Stecher zurückgehen, sowie Abweichungen aufgrund der jeweiligen Verlagsgepflogenheiten. Im Vergleich mit den Autographen können die Erstausgaben auch Änderungen enthalten, die der Komponist erst während der Druckvorbereitungen vornahm. Die Editionen zu Sibelius Lebzeiten folgen in der Regel der Absicht des Komponisten, was Hauptmerkmale wie Tonhöhe, Rhythmus und Tempoangaben betrifft, bei Dynamik, Artikulation etc. sind sie jedoch in Details weitaus weniger zuverlässig. Folglich kann eine einzige Quelle selten als unter jedem Aspekt verlässlich oder ausschlaggebend gelten, wenn für ein Werk mehrere Quellen überliefert sind. Die JSW zielt darauf ab, Sibelius Werke in gründlich geprüften Notentexten zu veröffentlichen und vieldeutige, fragliche und widersprüchliche Lesarten der Primärquellen zu entschlüsseln. Fehler von Kopisten und Stechern sowie andere nicht autori sierte Zusätze, Auslassungen und Änderungen werden berichtigt. Die Edition der Notentexte folgt der manchmal eigentümlichen Notation und Intention des Komponisten, so wie sie am unmittelbarsten aus seinen Autographen hervorgehen. Wenngleich die Notationspraxis des Komponisten die grundlegende Richtschnur der JSW ist, wird diese in einigen Punkten, zum Beispiel bei der Ausrichtung der Notenhälse und der Platzierung der Artiku la tionszeichen, vereinheitlicht. Wenn eine solche Standardisierung jedoch Sibelius Absicht zu widersprechen scheint, dann hält sich die Edition so eng wie möglich an die Notation des Komponisten.
Für die gelten folgende Richtlinien:
Die Opuszahlen und die JS-Nummerierungen der Werke ohne Opuszahl sowie Werktitel entsprechen grundsätzlich den Angaben in Fabian Dahlströms (Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2003).
Instrumente und Vokalstimmen sind mit italienischen Namen bezeichnet.
Abbreviaturen mit dem Zeichen % und Stellen mit Anweisungen wie sind ausgeschrieben. Schlaginstrumente ohne bestimmte Tonhöhe sind auf einer Noten linie notiert.
In der Regel ist bei Vokalwerken nur der Text wiedergegeben, den Sibelius vertont bzw. bearbeitet hat. Die neue schwedische (ebenso wie die neuere deutsche) Orthographie wurde im frühen 20. Jahrhundert, also zu Sibelius Lebzeiten, eingeführt. Die Orthographie der Texte ist daher modernisiert. Diese Entscheidung betrifft vor allem die schwedische Sprache (Schreibweisen wie ), sie wirkt sich aber zuweilen auch auf finnische oder deutsche Texte aus.
Editorische Ergänzungen und Korrekturen, die nicht direkt auf Primärquellen zurückgehen, werden in den Partituren durch eckige Klammern, Strichelung (im Falle von Halte- und Bindebögen) und/oder Fußnoten gekennzeichnet. Da das editorische Prozedere von der Quellensituation jedes einzelnen Werks abhängt, werden spezielle Editionsprinzipien und -fragen in jedem Band eigens erörtert.
Mögliche Ergänzungen und Korrekturen der Bände werden auf der Website des Verlages aufgeführt.