Samuel Scheidt (1587–1654) Tabulatura Nova
Urtext herausgegeben von Harald Vogel [Org(Cemb)]
Die Tabulatura nova ist nach Umfang und Gehalt die bedeutendste Sammlung von Kompositionen für Tasteninstrumente, die vor dem 18. Jahrhundert in Deutschland erschien.
Weitere Werke norddeutscher Orgelmeister finden Sie hier.
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Fast genau 100 Jahre nach der ersten modernen Edition (Denkmäler Deutscher Tonkunst, Band I, 1893) begann die Neuausgabe von Harald Vogel. Sie besteht aus drei Bänden, entsprechend der Aufteilung der originalen Druckausgabe von 1624 und enthält ausführliche Angaben zum Repertoire, zur Spielweise, zum Orgelbau und erstmalig eine Übersetzung der lateinischen Dedikationen.
Die Neuausgabe repräsentiert einen neuen Editionstypus, der viele Details der originalen Notation (z. B. Notenwerte, Taktvorzeichnungen oder Taktlängen) bewusst nicht modernisiert. Das Hochformat akzentuiert den Charakter einer Ausgabe für alle Tasteninstrumente, denn fast alle Werke lassen sich auf einer Klaviatur (manualiter) ausführen. Die Notation ist durchweg auf zwei Systemen eingerichtet mit ausgewählten Sätzen auf drei Systemen, wobei der Cantus firmus jeweils separat erscheint. Die Kanonkompositionen werden erstmals in einer Spielnotation wiedergegeben.
Harald Vogel (* 1941) gilt als die führende Autorität auf dem Gebiet der Interpretation norddeutscher Orgelmusik aus Renaissance und Barock. Konzertreisen in alle Welt und CD-Einspielungen dokumentieren die vielfältige künstlerische Tätigkeit. 1972 gründete er die Norddeutsche Orgelakademie, die er bis heute leitet. Die Professur an der Musikhochschule in Bremen sowie Lehraufträge im In- und Ausland sind Beleg für sein pädagogisches Engagement.
Band 1 wurde mit dem Deutschen Musikeditionspreis 1994 ausgezeichnet.
„Diese Neuausgabe der ‘Tabulatura nova’ von Samuel Scheidt ist ein beachtenswertes Großprojekt, das der Herausgeber Harald Vorgel in mühevoller wissenschaftlicher Arbeit auf den Weg gebracht hat.“
(Württembergische Blätter für Kirchenmusik)
„Vogels Ausgabe ist für die Praxis gedacht, erfüllt aber alle Ansprüche einer wissenschaftlichen Ausgabe. Vielerorts stehen heute Instrumente, auf denen diese Musik adäquat realisiert werden kann. Einzelne Choralbearbeitungen eignen sich für den Gottesdienst vorzüglich.“ (Singen und Musizieren im Gottesdienst)