Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Die erste Walpurgisnacht op. 60 MWV D 3
Ballade [Soli,GCh,Orch] Dauer: 35' Text: Johann W. von Goethe
Soli: ATBar – Chor: SSAATTBB – Picc.2.2.2.2 – 2.2.3.0 – Pk.Schl – Str
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Die erste Walpurgisnacht op. 60 geht auf eine Ballade aus dem Jahr 1799 von Johann Wolfgang von Goethe zurück, in der von den heidnischen Bräuchen in der Walpurgisnacht auf dem Brocken erzählt wird. Erinnert wird an einen religiösen und kulturellen Konflikt. Goethe beschreibt, wie die Menschen versuchen, ihre heidnischen Rituale vor den aufkommenden christlichen Einflüssen zu schützen. Um die „Pfaffenchristen“ abzuschrecken, verkleiden die Heiden sich als Hexen und Dämonen, die ihr Unwesen auf den Höhen des Harzgebirges treiben.
Goethe hatte zunächst Carl Friedrich Zelter mit der Vertonung beauftragt, der die Aufgabe jedoch an seinen Schüler Mendelssohn weitergab. Dieser hatte besonderen Spaß daran, den „Hexenspuk“ zu vertonen, wenn er auch Ehrfurcht vor dieser Aufgabe verspürte. Aus Rom schrieb Mendelssohn 1831 an seinen Gönner Goethe: „Was mich seit einigen Wochen fast ausschließlich beschäftigt, ist die Musik zu dem Gedicht von Eur. Exzellenz, welches die erste Walpurgisnacht heißt. Ich will es mit Orchesterbegleitung als eine Art großer Kantate komponieren. (…) ich fühle, wie groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung und Ehrfurcht ich sie angreifen muß.“
Die Uraufführung am 10. Januar 1833 in der Sing-Akademie zu Berlin unter der Leitung des Komponisten konnte Goethe allerdings nicht mehr erleben. Zehn Jahre danach revidierte Mendelssohn sein Werk. Am 2. Februar 1843 feierte die Neufassung in Leipzig Premiere. Hector Berlioz berichtet davon begeistert in seinen Memoiren: „Ich fühlte mich wirklich vom ersten Augenblick von einem Wunder umfangen. Die Wirkungen der Stimmen und Instrumente kreuzen sich darin nach allen Richtungen, widerstreiten, stoßen aneinander, in einer scheinbaren Unordnung, welche der Gipfel der Kunst ist.“
Mendelssohns Vertonung der Ballade Die erste Walpurgisnacht ist eine beeindruckende musikalische Umsetzung, die die dramatische Atmosphäre und die Konflikte zwischen Heidentum und Christentum einfängt. Es ist eine außergewöhnliche Kantate, die noch heute auf das Thema Toleranz aufmerksamen machen kann.
Ouvertüre: Das schlechte Wetter |
Übergang zum Frühling |
1. Es lacht der Mai |
2. Könnt ihr so verwegen handeln? |
3. Wer Opfer heut zu bringen scheut |
4. Verteilt euch hier! |
5. Diese dumpfen Pfaffenchristen |
6. Kommt mit Zacken und mit Gabeln! |
7. So weit gebracht |
8. Hilf, ach hilf mir, Kriegsgeselle! |
9. Die Flamme reinigt sich vom Rauch |