Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Die beiden Pädagogen MWV L 2
Singspiel in 1 Aufzug Dauer: 90' Text: Johann Ludwig Casper
Soli: SSTBarBarB – Chor – 2.2.2.2. – 2.2.0.0. – Pk. – Str
Libretto: Johann Ludwig Casper nach Eugène Scribe
Ort und Zeit: Ein österreichischer Landsitz, um 1810
Personen: Herr von Robert, Gutsherr (Bass) - Carl, sein Sohn (Tenor) - Elise, Nichte Roberts (Sopran) - Kinderschreck, Dorfschulmeister (Bariton) - Hannchen, seine Nichte, - Gärtnerin (Sopran) - Luftig, Kammerdiener (Bariton) - Fritz, Bediensteter (stumme Rolle)
Carl liebt seine Cousine Elise, soll aber nach dem Willen seines Vaters Gelehrter werden - mit Hilfe eines "recht strengen Hofmeisters”, der aus Wien engagiert wurde. Gärtnerin Hannchen hingegen hat sich in Wien verliebt, muß aber unglücklicherweise ihrem Onkel Kinderschreck aufs Land folgen. Kinderschrecks Auftrittsarie "Probatum est” kann als Vorwegnahme von Lortzings "Zar und Zimmermann” gesehen werden. Und wer kommt schließlich aus Wien? Wir ahnen es: Luftig, Hannchens Schwarm, der seinen (erkrankten) Herrn vertritt und sich als Hofmeister ausgibt. Von Kinderschreck auf die Probe gestellt, geraten sich die beiden Pädagogen in einem Streit-Quartett über Pestalozzi und andere Koryphäen in die Haare. Als Carl und Luftig gemeinsam hinter dem Rücken Roberts ein Fest inszenieren, fliegen der Schwindel und die heimlichen Liebschaften auf, und die Paare finden zueinander. Das Jugendwerk Mendelssohns gelangte zu seinen Lebzeiten wohl nicht über den familiären Kreis hinaus. Die öffentliche Uraufführung fand erst 1962 in Berlin statt.