Helmut Lachenmann (*1935) Musik als existentielle Erfahrung
Texte 1966 bis 1995 herausgegeben von Josef Häusler
„Helmut Lachenmann gilt vielen sachkundigen Beobachtern als der bedeutendste Komponist seiner Generation nicht nur in Deutschland. Seine Musik gehört zur ausdrucksvollsten, vielschichtigsten – und dadurch zur reichsten – Musik, die in diesem Jahrhundert komponiert wurde.“ (Jürg Stenzl)
Lachenmanns Texte von 1996 bis 2020 finden Sie hier.
488 Seiten | 16,5 x 24,5 cm | 1.160 g | ISBN: 978-3-7651-0247-9 | Hardcover
Bei Helmut Lachenmann hat die sorgfältig reflektierte, sprachlich pointierte Äußerung auch im geschriebenen Wort das kompositorische Schaffen von jeher begleitet.
Es ist so ein musikliterarisches Œuvre entstanden, das die Erörterung allgemeiner künstlerischer Sachverhalte und die Eigenanalyse ebenso einschließt wie die Auseinandersetzung mit dem Problemkreis „Musik und Gesellschaft“, den Umblick in der Gegenwart wie den Rückblick auf die Tradition.
Seine Aufsätze „Klangtypen der Neuen Musik“, „Die gefährdete Kommunikation“, „Zum Problem des musikalisch Schönen heute“, „Musik als Abbild vom Menschen“, dazu seine Studien über Mahler, Schönberg und Nono zählen in unserer Zeit zu den wichtigsten Zeugnissen selbstständigen Denkens über Musik. Die Schriften-Ausgabe enthält neben diesen zentralen Dokumenten und einer Anzahl höchst aufschlussreicher Interviews auch sämtliche von Lachenmann verfassten Werkeinführungen sowie die Texte zweier Vorträge Luigi Nonos bei den Darmstädter Ferienkursen 1959/60, die Lachenmann nach den Intentionen seines damaligen Lehrers ausformuliert hat.
Der Herausgeber Josef Häusler war als Redakteur für Neue Musik beim Südwestfunk Baden-Baden für die Donaueschinger Musiktage verantwortlich. Er ist mehrfach als Herausgeber und Übersetzer hervorgetreten, vor allem im Zusammenhang mit Pierre Boulez und Claude Debussy. Die Neuauflage 2004 ist im Wesentlichen das Ergebnis einer intensiven und kritischen Lektüre des bisherigen Wortlauts durch Lachenmann selbst. Dabei wurde der Text meist nur geringfügig korrigiert, umgeschrieben oder sprachlich aufgelockert. Neu konzipiert und einschneidend verändert ist lediglich die damals (1996) aktuelle Analyse des zweiten Streichquartetts „Reigen seliger Geister“. Inhaltliche Anmerkungen des Herausgebers, Werkverzeichnis und Diskographie sind auf dem neuesten Stand.
„Dieses Buch kann weder einfach nur benutzt oder gelesen werden. Dieses Buch muss wahrlich studiert werden. Dem Verlag ist zu danken für eine derart kompakte und hervorragend gemachte Buchausgabe.“ (Bettina von Seyfried, Forum Musikbibliothek)
„Ein durchreflektiertes Buch, ja geradezu ein Kompendium zeitgenössischen Musikdenkens.“ (Opernwelt)