Adriana Hölszky (*1953) Miserere
[Akk] 1991/92 Dauer: 10'
Uraufführung: Tokio, 27. März 1992
Mie Miki gewidmet
20 Seiten | 23 x 30,5 cm | 104 g | ISMN: 979-0-004-17957-4 | geheftet
Zum Titel: gequältes Insistieren. Zwölf Sektionen mit spezifischem Pulsschlag. Vom Tonhöhen-Reservoir sind vorhanden: Einklänge, Dreiklänge, Vier- (Fünf-)Klänge. Aber niemals erscheint ein polyphoner Satz. Auch keine Melodie mit Begleitung (der typische Klaviersatz), keine Figuration oder Floskel. Die Aufgabe war vielmehr: vom minimalen Tonhöhenvorrat maximale Differenzierung innerhalb des Klanges durch Schwebungen, Oszillationen, Vibrato, Tremolo und Tonrepitionen zu erreichen. Diese typischen zitternden, flatternden, irisierenden Einzelklänge wurden angestrebt (Klangfarbenmelodie bei Schönberg).
Harmonisch ergibt sich eine gewisse Statik dadurch, dass die Ereignisse, der Wechsel der Harmonie, langsam und aperiodisch erfolgen. Dadurch soll jegliche Annäherung an eine Melodie negiert werden, jedoch eine interne Klangwanderung innerhalb desselben Tones stattfinden. Von Anfang bis zum Schluss des Stückes hat man den Eindruck einer Reise vom tiefsten bis zum höchsten Ton des Akkordeons. Dieser Gang von unten nach oben vollzieht sich nicht geradlinig, sondern etappenweise, diskontinuierlich, unter Einbeziehung von mehreren, beieinander gelagerten Schichten von Zwei- bzw. Dreiklängen.
(Adriana Hölszky)
CDs:
Stefan Hussong (Akkordeon)
CD Thorofon CTH 2184
Stefan Hussong (Akkordeon)
CD Koch-Schwann 3-1417-2
Stefan Hussong (Akkordeon)
CD wergo WER 6803 2