Adriana Hölszky (*1953) An die Nacht
Neufassung 2001 [Orch] 1994/2001 Dauer: 20'
4.4.4.4 – 4.4.4.0 – Str: 16.16.0.12.8
Uraufführung: Helsinki/Finnland (Helsinki-Festival), 6. September 1994
Uraufführung der Neufassung: Frankfurt am Main, 4. September 2001
In An die Nacht werden die zwei Grundfarben des Orchesters, der Streicherklang und der Bläserklang, jeweils alleine verwendet. Die Klangfarbe wird nicht als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, sondern sie wird auskomponiert im Sinne einer Klangplastik von strukturierten Klangflächen, die im Detail höchst geordnet sind, aber im Makrobereich chaotische Zustände hervorbringen.
Im ersten Satz werden wandernde stationäre Klangbänder ineinander verschoben und immer mehr durch perkussive Aktionen unterbrochen und transformiert. Es ist der Weg von reiner Tonhöhe zum Geräusch, der hier auskomponiert wurde.
Der zweite Satz basiert auf der konsequenten Trennung zwischen Bläser und Streicher, die sich wie zwei getrennte Welten entfalten. Die Bläser haben eine führende Rolle, die Streicher übernehmen die Funktion von Einblendungen wandernder Klangflächen (vorwiegend Geräusche).
Die Bläser (sowohl die Holz- als auch die Blechbläser ) sind, je nach Klangfarbe, in 7 Vierergruppen strukturell gebunden und bilden eine Verschachtelung von vielen, immer sich ändernden, in sich geschlossenen Klangfeldern (reine Tonhöhen oder Geräusche), die nach einer maximalen Mobilität der Bewegung streben. Die hohen Frequenzen wurden bevorzugt. Es ist als ob, inmitten der NACHT, Das Licht, das aus vielen unabhängigen Quellen entspringt, sich ruhelos, in alle Richtungen und Winkel das Raumes hinein bündelt und zerstreut.