Hanns Eisler (1898–1962) Die Mutter
9 Balladen aus dem Lehrstück „Die Mutter“ – Konzertante Fassung 1A [Singst(GCh),Instr] 1931/1932 Text: Bertolt Brecht
Solo: Singst (gemischter Chor) – Trp.Pos – Schl – Klav
Hanns Eisler bearbeitete Die Mutter mehrere Male. Hier finden Sie die konzertante Fassung 3 und die Bühnenmusik-Fassung 3.
Nachdem Sie die gewünschten Ausgaben in den Warenkorb gelegt haben, können Sie dort die benötigte Stückzahl bei Bedarf noch anpassen.
Die „Neun Balladen“ sind weitgehend mit der Musik identisch, die Hanns Eisler im Herbst 1931 für Bertolt Brechts Lehrstück „Die Mutter" schrieb. Es fehlt lediglich das nur in skizzenhafter Aufzeichnung überlieferte „Lied vom Ausweg“, das fünf Jahre später als „Lied von der Suppe“ neu komponiert wurde. Ob seinerzeit schon der Schlußchor „Lob der Dialektik“ existierte, auf den sich Brecht in seiner 1935 verfaßten Beschreibung der Musik bezieht, geht aus den erhaltenen Quellen nicht hervor.
Zur Arbeit an der Dramatisierung des Romans „Die Mutter“ von Maxim Gorki versammelte Brecht ein Mitarbeiterkollektiv um sich, dem neben Slatan Dudow und Günter Weisenborn auch Hanns Eisler angehörte. Die erste öffentliche Aufführung des Stückes durch die „Gruppe junger Schauspieler“ unter dem Patronat der revolutionären „Jungen Volksbühne“ fand am 17. Januar 1932 im Berliner Komödienhaus am Schiffbauerdamm statt. Helene Weigel, die damals bereits die Mutter spielte, berichtete das Stück sei – auch hinsichtlich der Inszenierung und des Bühnenbildes – so eingerichtet gewesen, daß man es überall, selbst in Sälen in den Arbeiterbezirken, aufführen konnte. (Dieses Vorhaben wurde jedoch durch die erstarkende faschistische Reaktion vereitelt.) Die Spielweise war im Hinblick auf das proletarische Publikum unmittelbar agitatorisch.
Dieser Konzeption entsprachen auch Gestus und Zuschnitt der Musik. Brecht wehrte allerdings ab, daß sie „einfach“ sei: „Sie ist als Musik ziemlich kompliziert, und ich kenne keine ernsthaftere als sie. Sie ermöglichte in einer bewunderungswürdigen Weise gewisse Vereinfachungen schwierigster politischer Probleme, deren Lösung für das Proletariat lebensnotwendig ist … Wer glaubt, daß einer Massenbewegung, die sich der schrankenlosen Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung gegenübersieht, ein so strenger und zugleich so zarter, vernünftiger Gestus, wie ihn diese Musik propagiert, nicht angemessen sei, der hat eine wichtige Seite dieses Kampfes nicht begriffen.“
Die „Neun Balladen“ (zunächst sollten nur sieben ausgewählt werden) wurden noch in den letzten Monaten vor dem faschistischen Machtantritt zusammengestellt, eine Veröffentlichung war jedoch nicht mehr möglich.
Die „Mutter“-Musik erlebte einige Metamorphosen: 1935/36 schrieb Eisler in den USA eine Fassung für zwei Klaviere, 1949 entstand die Kantate und 1950 die erweiterte Einrichtung für das Berliner Ensemble.
Die vorliegende Ausgabe basiert auf den im HannsEisler-Archiv befindlichen Quellen: Partitur-Autograph (EA 70/1-52; C 115), Partitur-Abschrift von fremder Hand (EA 17 /82-128), Stimmen-Abschriften von fremder Hand (EA 154/1-138).
(Manfred Grabs)
1. Wie die Krähe „Arbeite, arbeite mehr“ |
2. Lob des Kommunismus „Er ist vernünftig“ |
3. Lob des Lernens „Lerne das Einfachste“ |
4. Lob eines Revolutionärs „Viele sind zuviel“ |
5. Im Gefängnis zu singen „Sie haben Gesetzbücher“ |
6. Lob der Wlassowas „Das ist unsre Genossin Wlassowa“ |
7. Lob der dritten Sache „Immerfort hört man“ |
8. Grabrede „Aber als er zur Wand ging“ |
9. Die Partei ist in Gefahr „Steh auf“ |