Joachim Raff (1822–1882) Maria Stuart op. 172 und 8 Gesänge op. 173
Urtext herausgegeben von Simon Kannenberg [Singst,Klav]
Perlen deutscher Liedkunst von einem der meistgespielten Komponisten der Gründerzeit
ISMN: 979-0-004-18991-7
Obwohl die Gattung Lied im Schaffen Joachim Raffs eine eher untergeordnete Rolle zu spielen scheint, befinden sich wahre Perlen der Liedkunst in seinem Œuvre, für die schon Ludwig und Malwina Schnorr von Carolsfeld – die ersten Darsteller von Wagners Tristan und Isolde – schwärmten. Raff-Experte Simon Kannenberg hat zwei herausragende Liedersammlungen aus Raffs mittlerer Schaffenszeit für diese Auswahlausgabe neu ediert.
Fasziniert von der historischen Maria Stuart wählte Raff für sein gleichnamiges Opus 172 eine Sammlung von Übersetzungen Gisbert von Vinckes, die schon Robert Schumann zu seinem Opus 135 inspiriert hatte, und schuf damit einen Zyklus anrührender wie persönlicher Betrachtungen, die auf das tragische Ende der schottischen Königin hinführen.
Ebenfalls um die Themen Abschied, Vergänglichkeit, Todessehnsucht und -ergebenheit kreist die zweite Hälfte der Acht Gesänge op. 173, die in dem gleichen Zeitraum (1868–1871/1872) entstanden, während die erste Hälfte überwiegend mit Dichtungen von Thomas Moore in Vinckes Übersetzung an die England- und Schottland-Begeisterung der Romantiker anschließt. Besonders das Lied Sei still entfaltete „um seiner religiösen Innigkeit willen tiefe Wirkung zumal bei Kirchenkonzerten und Bestattungen.“
Die Lieder sind für unterschiedliche Stimmlagen komponiert und eignen sich sowohl für den Unterricht als auch den künstlerischen Vortrag.




