Joachim Raff (1822–1882)
Joachim Raff war zu Lebzeiten einer der gefragtesten Komponisten im deutschsprachigen Raum. Er entfaltete sein Schaffen sowohl im engen Umfeld der „Neudeutschen Schule“ um Liszt als auch der „Traditionalisten“ um Brahms.
Sein kompositorisches Schaffen ist vielfältig und umfasst Sinfonien, Opern, Sonaten, Instrumentalkonzerte, Ouvertüren sowie Suiten und Kammermusik.
Auf Empfehlung von Felix Mendelssohn Bartholdy publizierte Breitkopf & Härtel bereits im Jahre 1844 die ersten Klavierwerke Raffs.
Der Komponist und Musikpädagoge Joseph Joachim Raff wurde am 27. Mai 1822 in Lachen in der Schweiz geboren. Nach vier Jahren Schuldienst als Primarlehrer in Rapperswil und autodidaktischer Ausbildung im Klavier-, Orgel- und Violinspiel entschied er sich für eine Laufbahn als Musiker. In den folgenden Jahren war Raff unter anderem im Musikalienhandel und im Verlagswesen tätig. Franz Liszt engagierte ihn 1850 als Assistenten, woraufhin Raff nach Weimar zog. Sechs Jahre später folgte er seiner Ehefrau Doris Raff (geb. Genast) nach Wiesbaden.
Die Wiesbadener Jahre gelten als die produktivste Phase seines kompositorischen Schaffens, und der zunehmende Erfolg ermöglichte ihm ab 1870 eine Tätigkeit als freischaffender Komponist.
1877 wurde Raff zum Gründungsdirektor des Hoch´schen Konservatoriums nach Frankfurt am Main berufen, das ein Jahr später eröffnet wurde. Zu den berühmtesten Lehrern, die Raff dort engagierte, gehörten Clara Schumann und Julius Stockhausen.
In der Nacht zum 25. Juni 1882 verstarb Raff in seiner Frankfurter Wohnung im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt.
Im Jahr 2022 feierten wir Raffs 200. Geburtstag.