Ich bin fasziniert von der Idee, mit Musik etwas darzustellen. Viele Komponisten zuvor haben Musik angewendet, um den Lauf eines Flusses, einen Sturm, die Wellen des Meeres, eine Wanderung in den Alpen oder den Wechsel der Jahreszeiten darzustellen. Der Gedanke, dass man mit einer Partitur auch das Gesicht eines Menschen abbilden kann, amüsiert mich.

Natürlich geht es nicht darum, die Linien, Proportionen und Farben eines Gesichts nachzuzeichnen; das Spiel besteht vielmehr darin, seine Bewegungen und Verwandlungen einzufangen. Das ist es, was die Musik kann: Sie erlaubt uns, die Zeit wahrzunehmen und zu hören, was in ihr geschieht. Musik dehnt oder verdichtet die Zeit, stellt sie in den Mittelpunkt oder verbirgt sie; Musik beobachtet die Zeit und ihre verborgensten Geheimnisse oder bietet uns ein prägnantes, wesentliches Bild von ihr.

In Quattro modi di sorridere (Vier Arten zu lächeln) habe ich versucht, das Gesicht eines geliebten Menschen durch vier Momente zu porträtieren, in denen Enthusiasmus, Mitgefühl, Schönheit und (schließlich) Freude sie dazu bringen, sich in einem Lächeln zu öffnen.

(Nicola Campogrande, August 2023)