Nicola Campogrande (*1969) Opera italiana
[Soli,Orch] 2010 Dauer: 90' Text: Piero Bodrato und Elio
Soli: SATBarB – Orch: Fl(Picc).Ob(Eh).Klar(B-Klar).Fg – Hn.Trp.Pos – 2Schl – E-Git – Klav – 2Vl.Va.Vc.Kb(E-Bass)
Uraufführung: Martina Franca/Italien (Festival della Valle d’Itria), 3. August 2022
Auftragswerk des Comitato Italia 150
Personen: Opera (S) – Scellerata (A) – Soldini (T) – Mario (Bar) – Balconi (B) – “Quello che suona” (stumm; Klav)
Opera Italiana, komponiert von Nicola Campogrande zwischen 2008 und 2010, entstand für den Comitato Italia 150, der die Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag der Einheit Italiens organisierte und dafür ein Bühnenwerk in Auftrag gab, das die letzten 50 Jahre der italienischen Geschichte umfasst. Der Librettist Elio arbeitete bei seinem ersten Textbuch mit Piero Bodrato zusammen, um Themen aus drei entscheidenden Phasen der aktuellen italienischen Geschichte herauszustellen: die 1960er- und 70er-Jahre, die 80er-Jahre und die heutige Zeit. Die Partitur enthält drei Akte mit einer Gesamtaufführungsdauer von etwa 90 Minuten. Akt I umfasst die 1960er- und die frühen 70er-Jahre. Er handelt von Italiens Nachkriegswandel mit Anspielungen auf das Versprechen von Wohlstand, Immobilienspekulation, Generationskonflikten und Aufbegehren, Beatmusik, dem Auftauchen der Drogen, und er schließt mit den „Anni di Piombo“ (Die bleiernen Jahre). Akt II spielt Mitte der 80er-Jahre – mit starken Bezügen auf den Ausbruch des kommerziellen Fernsehens, auf die Vergänglichkeit der menschlichen Begehren und auf den hemmungslosen Hedonismus am Beispiel des extravaganten „Milano da bere“ (Mailand zum Trinken), das durch Überfluss und Reichtum, aber auch durch korrupte Politiker und ehrgeizigen sozialen Aufstieg gekennzeichnet ist. Akt III gipfelt in der heutigen Zeit, die durch virtuelle Ökonomie, Minimalismus, neue Formen der Spiritualität, Individualisierung und durch die großen Ängste und Versprechen angesichts der Zukunft Italiens geprägt ist.