Nicola Campogrande (*1969) Urban Gardens
[Klav,Orch] 2012/22 Dauer: 17'
Solo: Klav – 2.2.2.2 – 2.2.0.0 – Schl – Str
Uraufführung: Saint Paul/USA, 13. September 2014
Uraufführung der Fassung für Klavierquartett: Rom/Italien, Accademia Filarmonica Romana, 29. Juni 2024
Auftragswerk des Saint Paul Chamber Orchestra, Saint Paul, Minnesota, USA
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Dieses Werk ist von den urbanen Gärten inspiriert, die sich zu einer neuen, spannenden Präsenz in unseren Städten entwickeln. Vor diesem Hintergrund habe ich mir das Klavier als eine Art städtisches Gedächtnis vorgestellt, wobei ich immer auch seine üblichen Verwendungen (in der klassischen Musik, im Jazz, in der Popmusik) vor Augen hatte; und das Orchester dachte ich mir als ein pflanzliches, organisches Lebewesen, das sich in ständigem Wandel befindet. So habe ich in meiner Vorstellung drei besondere Orte erschaffen, die mit den drei Sätzen des Stückes korrespondieren.
Der erste Satz ist idealerweise auf dem Dach eines Konzertsaals („On a concert rooftop“) angesiedelt, wo einige Anklänge an große Klavierkonzerte der Vergangenheit die Klavierstimme aufsuchen (nicht in Form ihrer tatsächlichen Noten, Rhythmen oder Klänge, sondern nur als ferne Erinnerungen an sie), während die anderen Instrumente durch den Druck der wachsenden Pflanzen, der keimenden Samen und des sich ausbreitenden Gemüses aufgewühlt werden.
Der zweite Satz findet in meiner Vorstellung im Hof eines Jazzclubs („In a jazz club courtyard“) statt, wo das Klavier hauptsächlich von Holz- und Blechbläsern und Schlaginstrumenten umgeben ist. Das Hauptthema erinnert an eine Blues-Ballade, aber auch andere Elemente sind Teil des Satzes, darunter eine Variation, bei der die Klavierstimme im Toccata-Stil komponiert wurde. Der Schlussteil beschwört die eigentümliche Fähigkeit des Jazz, alles zu verschlingen und umzuwandeln: Das Klavier präsentiert einige Mini-Zitate aus dem klassischen Repertoire, und unterstreicht so den Dialog zwischen den beiden Welten.
Der dritte Satz hat seinen Ursprung in einem Urban Garden, der auf einer Studioterrasse („On a studio terrace“) angelegt wurde, und die allgemeine Form, das musikalische Material und einige spezifische Instrumentallösungen sind durch die Techniken der Tonaufnahme und Bearbeitung in einem Studio inspiriert. Wahrscheinlich sind unsere imaginären Pflanzen jetzt groß und stark, denn ihr Klang ist voller Energie und Rhythmus: Und wenn Sie denken, Sie hören die Stimmen einer Tomate oder von ein paar Bohnen, die reif für die Ernte sind, dann liegen Sie nicht ganz falsch.
(Nicola Campogrande, 2012)
Hier können Sie die Uraufführung der Orchesterfassung vom Saint Paul Chamber Orchestra hören.
1. On a Concert Hall Rooftop |
2. In a Jazz Club Courtyard |
3. On a Studio Terrace |