Nicolaus A. Huber (*1939) ambig
für Hände/Finger und Füße [var.Bes.] 2019 Dauer: 6'
1 bis x Spieler, sitzend, synchron oder choreografiert, 1 Tisch, 1 Crotale (cis3) ad lib.
Uraufführung: Odessa, 24. Juni 2019 (Michael Murphy (Schl))
ambig kann alleine oder mit Clash Music (EB 9054) gespielt und/oder mit dem Text rappig (im Heft EB 9367) aufgeführt werden.
8 Seiten | 25 x 32 cm | 71 g | ISMN: 979-0-004-18837-8 | geheftet
Das Wort ambig habe ich aus Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt (Stuttgart: Reclam 2018).
In diesem Büchlein spricht sich der Autor gegen eine beschränkende, vielleicht sogar beschränkte Eindeutigkeit aus und setzt Fundamentalismus gegen Kulturen der Ambiguität.
Aus der Zweiheit des menschlichen Körpers geboren, arbeite ich in diesem Stück mit zwei Händen, zwei Fingern, zwei Füßen und daraus entwickelten Klang- und Anschlagskombinationen.
Nur am Ende kommt ein neuer (zweifacher oder einfacher Klang) hinzu. Das entspricht so gar nicht einer geschlossenen Materialkonzeption, wie auch das Benutzen unserer Körpergliedmaßen umgekehrt bewusst subjekteng daherkommt, selbst wenn mehrere Spieler synchron oder choreographiert spielen.
Bei Schnebel war das noch Material, das jeder zur Verfügung hat.
Bei mir ist es eher als Anti zur VR gedacht. Ich finde es gut, wenn ich meinen Kühlschrank noch mit eigener Hand öffnen kann oder gar ein Hacker noch dazwischenfunkt.
In Clash Music wird ein Gegenschlag-Beckenpaar, die Proletarier vieler Musik, zum ausdrucks- und strukturfähigen Instrument erhoben.
Clash Music und ambig sollten zusammen als ein Stück gespielt werden – eher RV als VR (virtual reality)!
Als drittes Stück kann rappig (25 Sekunden) hinzukommen. Alle möglichen Kombinationen der Reihenfolge von zwei oder drei Stücken können gewählt werden.
(Nicolaus A. Huber, 2019)
Im Hörbeispiel spricht Luk Wolf den Text rappig.