Hanns Eisler (1898–1962)
Eisler, der Schüler Arnold Schönbergs, schrieb seine Musik für Berliner Arbeiterchöre und die Filmindustrie von Hollywood, für avantgardistische Musikfeste und kommunistische Parteiveranstaltungen, für Radio, Bühne und Kabarett.
1898
Am 6. Juli in Leipzig als Sohn des österreichischen Philosophen Rudolf Eisler geboren
1901
Umzug der Familie nach Wien
1904-15
Schulbesuch in Wien
1909
erste Kompositionsversuche
1916-18
Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Soldat in einem ungarischen Regiment
1919
Studium am Neuen Wiener Konservatorium
1919-23
Privatunterricht bei Arnold Schönberg, 1922 auch bei Anton von Webern
1920
Korrektor bei der Universal Edition / Heirat mit Charlotte Demant
1920/21
Dirigent der Wiener Arbeiterchöre "Stahlklang" und "Karl Liebknecht"
1925
Künstlerpreis der Stadt Wien / Umzug nach Berlin
1926
Kontroverse mit Schönberg
1927
Beginn der Zusammenarbeit mit der Agitprop-Gruppe "Das Rote Sprachrohr" / Erste Filmmusik auf Vermittlung Schönbergs und erste Bühnenmusik
1927/28
Musikkritiker für die Rote Fahne
1928
Beginn der Mitarbeit an der "Marxistischen Arbeiterschule" (MASCH) / Geburt des Sohnes Georg in Wien
1929
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Sänger Ernst Busch
1930
Beginn der engen Arbeitspartnerschaft mit Bertolt Brecht / Erste Reise in die Sowjetunion
1931
Leitung der Arbeitsgemeinschaft "Über dialektischen Materialismus und Musik" / Vortrag "Die Erbauer einer neuen Musikkultur"
1932
Verbot und Beschlagnahmung von Chorkompositionen Eislers / Reisen in die Sowjetunion / Vorstandsmitglied des in Moskau neu gegründeten "Internationalen Musikbüros"
1933
Beginn des Exils (Wien, Paris u. a.)
1934
Aufenthalte in Dänemark bei Brecht sowie in Paris und London
1935
Vortrags- und Konzertreisen u. a. in die USA (Lehrauftrag an der New School for Social Research, New York), nach Straßburg (Teilnahme an der "1. Arbeiter- und Gesangsolympiade") und Moskau (Vorsitzender des Internationalen Musikbüros)
1936
Konzerte und Vorträge in Westeuropa
1937
Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg / Aufenthalte in Dänemark bei Brecht und in Prag / Heirat mit Lou Jolesch (Anna Louise von Gosztonyi)
1938
Dauerhafte Übersiedelung in die USA / Professur für Musik an der New School for Social Research, New York
1939
Gastprofessur am Konservatorium in Mexiko City
1940
Passschwierigkeiten in den USA (Haftbefehl gegen Eisler wegen illegalen Aufenthalts)
1941
Aufenthalt in Woodburry, Connecticut
1942
Umzug nach Los Angeles, dort intensive Zusammenarbeit mit Brecht / Buch "Composing for the Film" (mit Theodor W. Adorno)
1944
Preis-Nominierung der Academy of Motion Pictures and Sciences
1947
Verhöre in Los Angeles und Washington vor dem Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischer Tätigkeit
1948
Ausweisung aus den USA / Aufenthalt in Wien / Teilnahme am Internationalen Kongress der Komponisten und Musikkritiker in Prag / Vortrag "Gesellschaftliche Grundfragen der Neuen Musik"
1949
Umzug nach Ost-Berlin, dort Beginn der Zusammenarbeit mit Johannes R. Becher u. a. an der Nationalhymne der DDR (Auferstanden aus Ruinen)
1950
Mitglied der Deutschen Akademie der Künste / Professur an der Deutschen Hochschule für Musik / Nationalpreis I. Klasse der DDR
1951/52
Plan der Oper "Johann Faustus". Druck des Librettos / Teilnahme am "Völkerkongress für den Frieden" in Wien
1952/53
Kritik im "Neuen Deutschland" an Eislers unwürdigem Verhalten und am "Faustus"-Projekt
1953-58
mehrfach Reisen nach Wien und Paris (1955-57)
1954
Vortrag "Schönberg und sein Werk"
1955-66
Lieder und Kantaten, 10 Bände (Leipzig: Breitkopf & Härtel)
1958
Tonbandgespräche mit Nathan Nothowicz und Hans Bunge / Heirat mit Stephanie Zucker-Schilling / Erneut Nationalpreis I. Klasse der DDR
1960
erneut in Wien, dort Herzinfarkt und Klinikaufenthalt
1961
Reisen nach Italien und Frankreich
1962
Präsident des Musikrats der DDR / Tod in Ost-Berlin am 6. September