Johannes Brahms (1833–1897)

Der junge, in Hamburg geborene Brahms trat bereits während seiner Lehrjahre öffentlich als Pianist auf.

Während einer Konzertreise im Jahr 1853 lernte Brahms den Geiger Joseph Joachim kennen, ein ab diesem Zeitpunkt enger Vertrauter. In Düsseldorf kam es zur für ihn wertvollen Begegnung mit Robert und Clara Schumann. Schumann, beeindruckt von Brahms Talent, kündigte den jungen Komponisten in seiner Neuen Zeitschrift für Musik an und knüpfte Kontakt zum Verlag Breitkopf & Härtel, der seine ersten Werke publizierte.

Nach einer Anstellung als Dirigent am Hof in Detmold bezog Brahms 1862 festen Wohnsitz in Wien. 1868 erlangte er mit der Uraufführung des Deutschen Requiems den Durchbruch als Komponist. Die rentablen Verlags- und Konzerthonorare ermöglichten es ihm, als freischaffender Musiker tätig zu sein. Zahlreiche Ehrungen bezeugen die Wertschätzung und den Ruhm seiner Persönlichkeit.

Kammermusik, Klavier- und Liedkompositionen bildeten zunächst den Kern seines Oeuvres. Anderen maßgeblichen Gattungen der Zeit, Symphonie und Streichquartett, widmete Brahms sich erst relativ spät. Seine Werke zeichnen sich kompositorisch durch einen dichten motivischen Beziehungsreichtum im Rahmen der überlieferten Formen aus, in den häufig kontrapunktische Arbeit einbezogen ist. Brahms nahm mit seiner Ästhetik eine Gegenposition zur Neudeutschen Schule um Liszt und Wagner ein.