Nach Sensationserfolgen mit dem Musical Lady, be good!, mit Evergreens wie Fascinating Rhythm und The Man I love und mit der Rhapsody in Blue brachte Gershwin als Solist 1925 sein Concerto in F für Klavier und Orchester in der Carnegie Hall zur Uraufführung. Damit war der neue Superstar des Broadway auch im Zentrum der New Yorker Klassik-Musikszene angekommen.
In seiner wechselvollen Geschichte erfuhr das Werk zahlreiche Veränderungen, Kürzungen, Arrangements, viele davon zweifelhaft und unautorisiert. Auch die erste und bislang einzige gedruckte Orchesterpartitur, „edited by“ Frank Campbell-Watson, 1942 fünf Jahre nach Gershwins Tod erschienen, enthält viele Eigenmächtigkeiten.
Dem Herausgeber Norbert Gertsch ist es in jahrelanger Recherche gelungen, das Werk von allen nicht autorisierten Zutaten und Veränderungen zu befreien und aus dem komplexen Quellenmaterial – von autographen Skizzen bis hin zu frühen Tonaufzeichnungen – einen Urtext im ursprünglichen Wortsinn zu rekonstruieren. Die erste textkritische Ausgabe des Werks ist eine Gemeinschaftsproduktion von Breitkopf (Partitur/Orchesterstimmen) und dem G. Henle Verlag (Klavierauszug).