Clara Schumann (1819–1896) Das Berliner Blumentagebuch der Clara Schumann
herausgegeben von Renate Hofmann und Harry Schmidt
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136 Seiten | 516 g | ISBN: 978-3-7651-0285-1 | Hardcover
Blühende Freude
Blumen spielten im Leben der Menschen des 19. Jahrhunderts eine große Rolle – sie zu pflücken, zum Kranz zu binden, als Freundschafts- und Liebesgruß zu verschenken, sie als Zimmer- und Kleiderschmuck zu nutzen, gehörte zu den Formen allgemeiner Geselligkeit. In diesem Kontext sind auch die Blumentagebücher von Clara Schumann zu sehen: Das erste der Reihe wurde 1854 angelegt, dem Jahr von Robert Schumanns Einlieferung in die Heilanstalt Endenich, und es war dazu bestimmt, den zunächst persönlich unerreichbaren Kranken Anteil an ihrem äußeren und inneren Leben nehmen zu lassen. Das letzte Blumenbuch begann die inzwischen fast 40-jährige Clara Schumann im Dezember 1857, knapp anderthalb Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes. Es spiegeln sich darin die Reisestationen der nunmehr wieder verstärkt konzertierenden Pianistin (Mitteleuropa und England) ebenso wider wie die Beziehungen zu ihr nahestehenden Menschen, insbesondere zum jungen Johannes Brahms, der ihr das Büchlein extra zum Zweck des Sammelns und Notierens geschenkt hatte. Die faksimilierten Tagebuchseiten des in der Staatsbibliothek Berlin aufbewahrten Exemplars werden in unserer Ausgabe durch biographische und botanische Anmerkungen ergänzt.
Nachbemerkung zur 3. Auflage:
Das „Berliner Blumentagebuch der Clara Schumann“ wird im Rahmen des Robert-Schumann-Nachlasses, zu welchem neben Briefen und anderen Schriftdokumenten 34 Bände mit Kompositionen in Schumanns Handschrift gehören, in der Musikabteilung der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz unter der Signatur Mus. ms. autogr. Schumann, C. 1 aufbewahrt. Den Namen erhielt es, zur Unterscheidung etwa von dem im Archiv des Schumann-Hauses Zwickau verwahrten (Endenicher) „Blumenbuch für Robert“ aus den Jahren 1854 bis 1856, von ebendiesem aktuellen Bibliotheksstandort. Die Reihenfolge der in diesem Band wiedergegebenen Blätter entspricht der heutigen Anordnung des Konvoluts, die vom ursprünglichen Zustand abweicht: Aus konservatorischen Gründen wurden alle 27 Einzel- und Doppelblätter, in die Pflanzen eingesteckt sind, aus dem braunen Ledereinband gelöst und einzeln in säurefreie Umschläge eingelegt. Zum Buchblock insgesamt gehören weitere 6 ehemals mit Blumen versehene und 54 gänzlich leere Blätter. Der Abdruck der Pflanzenmontagen (jeweils Vorder- und Rückseite) erfolgt in der Größe der Originale.
Die neu gestaltete 3. Auflage des „Berliner Blumentagebuches“ erscheint 2019 aus Anlass des 200. Geburtstages von Clara Schumann und zum 300. Jubiläum des Verlages Breitkopf & Härtel in Verbindung mit dem Projekt Clara19 der Stadt Leipzig, der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH und des Schumann-Hauses Leipzig.