Adriana Hölszky (*1953) Die Hunde des Orion
[8Singst] 2010 Dauer: 10'
Solo: SSAATTBB
UA: Witten, 24. April 2010
Das helle und klare Sternbild des Orion ist schon seit der Antike bekannt. Es wird von Claudius Ptolemäus in seinem Buch Almagest (2. Jhd. n Chr.) in der Liste der 48 Sternbilder der Antike erwähnt. Heute sind es 88 Sternbilder, die sich zu einem Spiralsystem zusammenfügen.
Der Sage nach kämpft Orion, der Sohn des Poseidon, als Jäger gegen den Stier (Taurus) in Begleitung seiner beiden Hunde (Canis Major und Canis Minor). Die Sternkonstellation des Orion steht in Verbindung mit weiteren Sternbildern wie Eridanus (der himmlische Fluss), das sich vom Orion (= nördlicher Teil des Orion) bis zum Südpol ausdehnt.
Zu Füßen des Himmelsjägers Orion ist die Konstellation Lepus (der Hase) zu sehen.
Die 23 Abschnitte oder Etappen des Werks bilden unabhängige Kristallisationspunkte des musikalischen Materials analog der mehr oder weniger von Orion entfernten Sternbilder.
Auf der Makroebene der Komposition findet eine allmähliche Verdichtung bis zu den kompaktesten letzten Sektionen des Werkes statt.
Die signalhaften Klangereignisse maximaler Mobilität durchlaufen Regionen unterschiedlichster Beschaffenheit. Sie reichen von Klangbändern reiner Tonhöhe über Mischstrukturen zu Konfigurationen von größtem Geräuschanteil.
(Adriana Hölszky, März 2010)
CD:
Vokalensemble NOVA, Ltg. Beat Furrer
Wittener Tage für neue Kammermusik 2010 (2CDs)
Bibliografie:
Kostakeva, Maria: Metamorphose und Eruption. Annäherung an die Klangwelten Adriana Hölszkys, Hofheim: wolke 2013 (S. 92-99).
dies.: Metamorphose und Explosion, in: Adriana Hölszky, hrsg. von Ulrich Tadday (Musik-Konzepte, Neue Folge Heft 160/161), München: edition text+kritik 2013, S. 5-24.
Möller, Hartmut: Kraftfelder aus komplementären Energien. Die Arbeitsskizzen zur Oper Der gute Gott von Manhattan im Kontext, in: Adriana Hölszky, hrsg. von Ulrich Tadday (Musik-Konzepte, Neue Folge Heft 160/161), München: edition text+kritik 2013, S. 128-150.