Nicolaus A. Huber (*1939) Titty Twister
[Va,Akk] 2009 Dauer: 14'
UA: Donaueschingen, 25. April 2010
30 Seiten | 27,5 x 36 cm | 181 g | ISMN: 979-0-004-18363-2 | Mappe
Zur Sendung des Films „From Dusk Till Dawn“ stand im Gong am 21. Mai folgende Notiz:
Die Gangster Seth (George Clooney) und Richard Gecko (Quentin Tarantino) sind auf der Flucht.
Auf dem Weg nach Mexico nehmen sie den vom Glauben abgefallenen Prediger Fuller und dessen Kinder als Geiseln. Unterwegs geraten sie in die Bar „Titty Twister“, nicht ahnend, dass die Spelunke von Vampiren bevölkert ist ...
Nun ja,
zieht man davon allen filmischen Klim Bim ab, bleiben einige typische Reste: das Abgeschlossene, immer neue dramatische Zweierkonstellationen, das Tote-immer-wieder-aufwachend, die Verwandlungen, die Unruhen und Vernichtungen, die vor Vernichtung nur so strotzende Endverwüstung usw.
Im Grunde ein Ruinenmythos, in dessen Struktur die Elemente austauschbar sind.
Man könnte ihn auch erzählen mit stimmiger Materialkonzeption, historisch obsolet, veraltet, Unabgegoltenheit, aufbrausender Abschaffung, ja geht denn immer wieder alles???
Schön, dass das nur in einer Bar stattfindet, und dass diese Bar uns mit attraktiver Leuchtschrift einlädt ins Titty Twister. Unruhige Natur und Schönheit sind heute in der Spelunke zu Hause. Das erleichtert uns die Leichtigkeit am Spass am Sein. Und heute gibts ein Sonderprogramm mein Stück: Titty Twister für Akkordeon, Viola, Nepalesische Klangschale, Flipperkugeln und Minidramoletts.
Alles Ausdruck, oder was???
(Nicolaus A. Huber, 2009)
CD:
Anton Hubert (Viola), Wolfgang Dimetrik (Akkordeon)
CD Gramola 98922
Bibliografie:
Kampe, Gordon: Erinnern und Vergessen. Wechselwirkungen in der Kammermusik Nicolaus A. Hubers, in: Programmbuch „Wittener Tage für neue Kammermusik“ 2017, S. 42-47, auch abgedruckt in: MusikTexte, Heft 154 (August 2017), S. 37-39.