TWOgether - Klavier und ...
14 Duos herausgegeben von Elisabeth Aigner-Monarth und Antoinette van Zabner [Vl(Vc/Fl/Bfl/Klar/A-Sax/Trp),Klav]
90 Seiten | 347 g | ISMN: 979-0-004-18340-3 | Broschur, Fadenheftung
Vorbei die Zeit, dass die Kammermusik im Unterrichtsalltag vieler Klavierschüler vernachlässigt wird: TWOgether enthält für die gängigsten klassischen Instrumente je 2, meist originale Stücke mit Klavier. Es versteht sich von selbst, dass Melodie-Instrument und Klavier gleichermaßen musikalische Anforderungen bewältigen müssen. Mit diesem stilistisch abwechslungsreichen Heft können sich die angehenden Pianisten oder ihre Lehrer getrost auf die Suche nach verschiedenen Musizierpartnern begeben. Sind sie gefunden, erleichtern die sorgfältigen Kommentare der Herausgeberinnen, u. a. mit Gedanken zur kammermusikalischen Arbeit, und die Intonationen von Oskar Aichinger den Einstieg.
1 Takács, Jeno | Bauerntanz - Vl,Klav | (aus/from: Acht kleine Stücke op. 50) |
2 Bohm, Carl | Perpetuo mobile - Vl,Klav | (aus/from: Kleine Suite) |
3 Caix d'Hervelois | Menuet - Vc,Klav | (aus/from: Suite Nr. 32) |
4 Schmid, H. K. | Dialog - Vc,Klav | (aus/from: Zehn Miniaturen op. 102) |
5 Mozart, W. A. | Menuetto primo e secondo - Fl,Klav | (aus/from: Sonate F-Dur KV 13) |
6 Häßler, J. W. | Allegro - Fl,Klav | (aus/from: Sechs leichte Sonaten Nr. 5) |
7 Telemann | [Fuga] Allegro - Tempo di Minue[t] - SBfl,Klav | (aus/from: Partia Es-Dur TWV 41:Es1) |
8 Aichinger, O. | Am Fluss - SBfl,Klav | |
9 Reger, Max | Romanze G-Dur o. op. - Klar,Klav | |
10 Bresgen, C. | Zwei Studien - Klar,Klav | (aus/from: Studies II) |
11 Schmitz, M. | Waltz in Two Faces - A-Sax,Klav | (aus/from: Memory-Suite) |
12 Jay, Charles | Aria et Scherzetto - A-Sax,Klav | (aus/from: Sonate pour saxophone alto et piano) |
13 Händel | La Réjouissance - Trp,Klav | (aus/from: Music for the Royal Fireworks HWV 351) |
14 Francl, J. | Fanfare op. 10 - Trp,Klav |
Carl Philipp Emanuel Bach schreibt in seinem Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen (1753) im Kapitel „Von gewissen Zierlichkeiten des Accompagnements“: Der Pianist muss „die meiste Vorsicht anwenden, damit die Absichten der Hauptstimme gemeinschaftlich erreichet werden. Ich weiß nicht, ob dem Begleiter alsdenn nicht noch mehr Ehre gebühre, als dem, der begleitet wird.
“ Etwa 200 Jahre später meint Gerald Moore, der international anerkannte Liedbegleiter in seinem Buch Bin ich zu laut? – Erinnerungen eines Begleiters (11 2003): „Eine der faszinierendsten Seiten meines Berufes ist es, meinen Kollegen durch die Musik kennen zu lernen. […] Der Begleiter muss wissen, wann er raten, wann er Rat annehmen, wann er angreifen und wann er nachgeben soll.
“ TWOgether präsentiert eine stilistisch abwechslungsreiche, pianistisch interessante Auswahl originaler1 Kompositionen in Duobesetzung mit Klavier für den Kammermusikunterricht im Musikschulalltag. Bei der Auswahl der Stücke wurden Melodie-Instrumente berücksichtigt, die unter Instrumentalschülern besonders verbreitet sind.
Im Vordergrund steht der Klavierspieler2, der einen gleichberechtigten, pianistisch und musikalisch anspruchsvollen Satz vorfindet und nicht wie so oft mit Klavierauszügen, ungeschickt liegenden Generalbassaussetzungen oder einfachen Harmoniebegleitungen Vorlieb nehmen muss. Lehrer und Schüler werden mit diesem Angebot an Kammermusikstücken eingeladen, sich mit dem Repertoire auseinanderzusetzen, ein passendes Stück auszuwählen, um dann die Initiative zu ergreifen und auf „Partnersuche“ nach geeigneten Ins trumentalisten zu gehen.
Da für das Gelingen von Ensemblearbeit das „Sichaufeinander- Einstimmen“ sehr wichtig ist, wurde den Kompositionen jeweils eine kleine, wenige Takte umfassende Einleitung von Oskar Aichinger als Intonation vorangestellt. Sie gibt den Spielern eine erste musikalische Gelegenheit, sich aufeinander als Personen, auf das kommende Stück sowie die gemeinsame Arbeit einzustimmen und erste Klangerfahrungen mit der vielleicht noch ungewohnten Instrumentenkombination zu machen. Außerdem geht es ganz pragmatisch um das Einstimmen der Instrumente, denn auch dieses will gelernt sein. In den verspielten Intonationen geschieht dies häufi g in ungewöhnlichen, auf das jeweils folgende Stück abgestimmten, harmonischen Zusammenhängen und mit anderen als den für das jeweilige Instrument üblichen Stimmtönen.
Diese einleitenden Takte, die bei Aufführungen als kleine „Ouvertüren“ zu den Stücken vorgetragen werden können, geben auch Raum, um mit dem angegebenen Material zu spielen und so vielleicht zu einem gemeinsamen Improvisieren beim Einstimmen zu kommen. Im Abschnitt „Für Lehrerinnen und Lehrer“ ab Seite 55 sind Überlegungen zur kammermusikalischen Arbeit mit Instrumentalschülern, gezielte Informationen und Hinweise zu den einzelnen Stücken sowie kurze biografische Angaben zu den Komponisten in Bezug auf die ausgewählte Komposition zu finden. Die Schüler erhalten zu den meisten Werken Hilfestellungen für das musikalische Verständnis oder auch Tipps für die kammermusikalische Erarbeitung im Anschluss an den jeweiligen Notentext.
Dank gebührt unserem Lektor Friedhelm Pramschüfer, der dem Projekt von Anfang an treu zur Seite stand und uns vielfältige und wertvolle Unterstützung zukommen ließ; Wilfried Aigner, der unermüdlich Korrektur gelesen hat; all den Musikern, die für unsere Fragen ein offenes Ohr hatten: Christina Kraushofer-Neubauer, Eva Brunner, Ernst Knava, Eva Landkammer, Fereshteh Rahbari, Michaela Blackwell, Rupert Fankhauser, Reinhard Posch, Christian Maurer, Cornelia Högl, Carol Dawn Reinhardt, Hermann Mitterer, Erik Kern, Leo Kappel, Waltraud Wulz sowie Stefan Gottfried, der die Continuo- Aussetzungen schrieb.
Wien, Frühjahr 2009
Anmerkungen zur Edition
• Es wurden nur jene Metronomangaben übernommen, die auch in den Vorlagen von den Komponisten notiert wurden.
• Zusätze der Herausgeberinnen sind in [ ] gesetzt oder durch Strichelung gekennzeichnet.
• Fingersätze stammen von den Herausgeberinnen, spieltechnische Einrichtungen der Violinstimmen von Christina Kraushofer-Neubauer, die der Violoncellostimmen von Eva Landkammer.
1) Eine Ausnahme ist die Romanze von Max Reger, die im Original für Violine und Klavier geschrieben ist, sowie „La Réjouissance“ aus G. F. Händels Feuerwerksmusik, die für Blasinstrumente und Schlagwerk verfasst wurde.
2) Der besseren Lesbarkeit zuliebe werden die Kammermusikpartner jeweils in ihrer männlichen Form (also „der Pianist“ oder „der Geiger“) genannt, gemeint sind damit selbstverständlich auch alle Kammermusikpartnerinnen.