Franz Danzi (1763–1826) Konzertstück Nr. 1 B-dur op. 45
herausgegeben von John Paul Newhill
Originalbesetzung: Klar,Orch
28 Seiten | 23 x 30,5 cm | 134 g | ISMN: 979-0-004-48849-2 | geheftet
Die Stücktitel sind historisch nicht legitimiert. Danzi nannte seine Konzertstücke Pot-pourris und ließ alle drei Werke unter diesem damals anerkannten Gattungstitel veröffentlichen.
Franz Danzi wurde am 15. Juni 1763 in Schwetzingen getauft. Sein Vater war Violoncellist des berühmten Mannheimer Orchesters, und auch Franz wurde im Alter von 15 Jahren als Cellist im Orchester aufgenommen. Nach einer Anstellung als Hofkapellmeister in Stuttgart, wo er mit Carl Maria von Weber Freundschaft schloss, übersiedelte Danzi 1812 nach Karlsruhe, wo er am 13. April 1826 starb.
Danzis Kompositionen umfassen alle Gattungen von der Oper über Kirchenmusik, Orchesterwerke bis zur Kammermusik. Unter seinen Werken für Klarinette befinden sich drei Solostücke mit Orchester, eine Sinfonia Concertante für Klarinette und Flöte, eine Sonate für Klarinette und Klavier, eine Sonate für Bassetthorn und Klavier und acht Bläserquintette, für die Danzi heute vor allem bekannt ist.
Das vorliegende Werk erschien um 1813 bei Breitkopf & Härtel. Diese Bearbeitung für Klarinette und Klavier geht auf ein Exemplar der Erstausgabe aus der Deutschen Staatsbibliothek Berlin zurück. Die Titelseite lautet: „Pot-pourri pour la Clarinette avec accompagnement de deux Violons, Viola et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons et 2 Cors ad libitum par F. Danzi, op. 45“. Die Bläserstimmen fügen keine melodischen Linien hinzu, beteiligen sich aber mehr oder weniger vollständig in den Tutti-Abschnitten. Der Titel wurde in „Konzertstück Nr. 1“ geändert, weil Danzis spätere „Pot-pourris“ schon als Konzertstücke Nr. 2 und Nr. 3 veröffentlicht worden sind.
Die Erstausgabe enthält wenige dynamische Bezeichnungen, die Klarinettenpartie nur genau drei (in T. 21, 23 und 24). Die eingeklammerten dynamischen Hinweise sind folglich Vorschläge des Herausgebers. Dies betrifft auch die Metronomangaben. Auch die gestrichelten Bögen in der Solostimme gehen auf den Herausgeber zurück. Zwei Noten wurden in der Solostimme verändert. In T. 13 steht im Original ein # vor g2 statt vor f 2, die zweite Sechzehntelgruppe in T. 139 lautet ursprünglich h2–g2–fis2–g2.
Sale, Cheshire, Frühjahr 2008