Hanns Eisler (1898–1962) Nuit et Brouillard
Musik zum Dokumentarfilm 'Auschwitz: Nacht und Nebel' von Alain Resnais herausgegeben von Oliver Dahin [Orch] 1955 Dauer: 30'
1(Picc)0.1.B-Klar.0 – 1.1.0.0 – Pk.Schl – Klav – Str
Hanns Eislers Musik zu Nuit et Brouillard erhielt 1956, unmittelbar nach Erscheinen des Films, den renommierten Prix Jean Vigo. Veröffentlicht wurde die Musik seinerzeit nicht, obwohl der Dokumentarfilm über Auschwitz bald in beiden Teilen Deutschlands gezeigt wurde und prominente Namen an der Produktion mitgewirkt hatten. Der Regisseur Alain Resnais wurde bald durch „Hiroshima mon amour“ (1959) und „Letztes Jahr in Marienbad“ (1961) international bekannt, und die Übersetzung des Kommentartextes für die westdeutschen Kopien besorgte kein Geringer als Paul Celan. Für Eislers Ästhetik kennzeichnend ist der Kontrast, mit der er die beiden Ebenen des Films kommentiert. Das im Sommer 1955 bei strahlend schönem Wetter gedrehte Material begleitet Eisler ausdrucksstark in sinfonischem Stil unter Verwendung älterer Filmmusik. Für das Grauen der schwarzweißen Dokumentarsequenzen aus den Jahren 1941 bis 1945 reduziert er das Instrumentarium auf solistische Instrumente (Flöte, Klarinette, Violine). Resnais bekannte später über die einmalige Zusammenarbeit: „Ich habe von Eisler viel über meinen Beruf und die Filmmusik gelernt. Die üblichen Regeln galten nicht mehr.