Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621) Sämtliche Werke für Tasteninstrumente
Urtext [Org(Cemb)]
Die Musik für Tasteninstrumente von Jan Pieterszoon Sweelinck ragt im frühen 17. Jahrhundert heraus. Die Gesamtedition der Sweelinck-Experten Harald Vogel und Pieter Dirksen ist in Musikpraxis und Forschung mit Spannung erwartet worden.
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Die Edition gibt erstmals den gesicherten Werkbestand wieder und berücksichtigt dabei auch anonym überlieferte und zweifelhafte Kompositionen. Grundlage für die Zuschreibungen ist Pieter Dirksens Buch „The Keyboard Works of J. P. Sweelinck“ sowie seine Vorarbeiten für das Sweelinck-Werkverzeichnis (SwWV), in dem das uvre Sweelincks eine Neuordnung erfahren wird. Die Werke für Tasteninstrumente sind in der Breitkopf-Neuausgabe bereits mit SwWV-Nummern versehen.
Jeder Band präsentiert zunächst die in Liniennotation überlieferten Werke, sodann die Stücke, die (ausschließlich) in der deutschen Buchstabennotation erhalten sind, und schließlich als dritte Gruppe die zweifelhaften Werke. Innerhalb dieser Gruppen sind die Werke in der Reihenfolge der maßgeblichen Quelle angeordnet. Auch dies haben erst die Forschungen von Pieter Dirksen ergeben. Harald Vogel konnte während der Editionsarbeit den Hauptschreiber der wichtigen Sweelinck-Quelle „Lynar A1“ identifizieren. Es war der Komponist und Musiksammler Andreas Düben, der als Schüler Sweelincks in dessen letzten Lebensjahren Zugang zu seinen Manuskripten hatte. Die Zuweisung an Düben unterstreicht die Bedeutung von „Lynar A1“ als Hauptquelle zusätzlich.
Die Edition bietet konsequent eine authentische Werkgestalt nach der Hauptquelle. So entsteht für den Benutzer eine übersichtliche Spielvorlage, die den Notentext im Gegensatz zu anderen aktuellen Übertragungsversuchen nicht überfrachtet. Die zahlreichen sekundären Varianten werden, soweit sie für das Verständnis des Werks wesentlich sind, im Kritischen Bericht detailliert erwähnt.
Die „praktische Quellenedition“ liefert erstmals eine Übertragung in eine moderne Notation, die den vollen Informationsgehalt der Quellen für den Benutzer erschließt. Eigenheiten der Primärquellen werden bewahrt und Besonderheiten der Liniennotation und Buchstabentabulatur so weit, wie es sinnvoll möglich ist, berücksichtigt. Dies betrifft Notenwerte, Taktlängen, Handverteilung, Balkung und vieles andere mehr - lediglich die Vorzeichen und Punktierungen über Taktstriche hinweg sind der modernen Notation angepasst. Nach der allgemeinen Einleitung zu Sweelincks Leben und Werk sowie zu Quellenlage, Notation und Editionstechnik enthält jeder Band einen ausführlichen Text der Sweelinck-Experten zum spezifischen Bandinhalt. Alle diese Texte sind konsequent zweisprachig (deutsch/englisch) abgedruckt. Der überwiegend tabellarische Kritische Bericht (in deutscher Sprache) rundet die Ausgabe ab.
„Die Ausgabe kann wegen ihrer vorbildlichen Aufbereitung auch uneingeschränkt musikalischen Laien empfohlen werden.“ (Kirchenmusik im Bistum Limburg)
„Hier gibt es so vieles (wieder) zu entdecken an qualitativ sehr hoch stehender Musik. Der sehr schön übersichtliche und großzügige Notensatz der hochformatigen Notenbände lädt geradezu zum Ausprobieren der Werke ein. Sehr empfehlenwert!“ (Württembergische Blätter für Kirchenmusik)
„Die Einführungstexte sind kompetent und zugleich gut lesbar geschrieben. Neben den Informationen zur Biographie des Komponisten und Quellenlage fällt ein kleiner Absatz über die Editionsgeschichte positiv auf.“ (Musica Sacra)