Jürg Baur (1918–2010) Ritratti
[KamEns] 1984 Dauer: 18'
Schl(9).Cel.Bassinstrument
UA: Düsseldorf (Rheinisches Musikfest), 16. Juni 1984
Das Werk entstand zum Rheinischen Musikfest 1984. Die sieben kurzen Einzelsätze reihen sich suitenmäßig aneinander. Im Mittelpunkt des Zyklus stehen die beiden Meditationen , die ohne festes Metrum, in ruhigem Zeitmaß verlaufen (Glocken, Becken) und als statische oder aleatorische Klangflächen gegliedert sind; sie bilden einen Kontrast zu den übrigen, vorwiegend rhythmisch geprägten, bewegten Sätzen.
Eine knappe mehrschichtige Ouvertüre eröffnet den Reigen. Das "Glasperlenspiel" basiert auf einer ständig wiederholten Reihenfigur, in verschiedenen Gruppen (Duolen, Triolen, Quintolen) - ein - und ausgeleitet durch ein espressives Rezitativ.
Ein Xylophon - Solo gliedert das ostinate "Intermezzo", in dem sich prägnante Motive imitatorisch überlagern und ständig gesteigert werden.
Im "Ricordo nostalgico" (Erinnerung) klingen Erinnerungen an die "Goldenen Zwanziger" an. Die "Sinfonia piccola" beschließt als humorvoller und nachdenkliches Finale die kurzweilige Portrait-Suite.
Alle Stücke sind "solistisch" konzipiert; jedes einzeln folgt einem typischen (meist symetrischen)Formprinzip und wird durch eine bestimmte Klangkonstellation charakterisiert.
Zur reich besetzten Schlagzeug-Batterie treten ergänzend Celesta und ein oder zwei Bassinstrumente (Kontrabass, Bassklarinette, Fagott ad lib.).
(Jürg Baur)
LP:
Schlagzeug-Ensemble der Hochschule für Musik Köln, Ltg. Christoph Caskel
LP Schwann SCW 3060
Bibliografie:
Güdelhöfer, Matthias: Jürg Baur. Die späte Kammermusik, Köln: Dohr 2002.
1. Ouvertüre |
2. Glasperlenspiel |
3. Ricordo nostalgico |
4. Meditazione prima |
5. Intermezzo |
6. Meditazione seconda |
7. Sinfonia piccola |