Nicolaus A. Huber (*1939) Rose Sélavy
[Ens] 2000 Dauer: 18'
Fl(Picc).Ob.Klar.Fg – Hn.Trp.Pos – Hfe – Klav.Cel – 2Vl.Va.Vc.Kb – Tb od CD
Uraufführung: Köln, 3. März 2001
Rose Sélavy, eine zweite Identität von Marcel Duchamp (nur von 1920-41), war auch „Rrose Sélavy“. Dies entstammt einer Unterschrift Duchamps auf Picabias „Oeil Cacodylate“, das in der Bar „Le Boeuf sur le Toit“ hing, und im Original lautete: „Pi Qu'habilla Rrose Sélavy“ (gleich: Picabia l'arrose c'est la vie).
1920 ließ Duchamp von einem Schreiner in New York ein Fenster (77,5 x 45 cm) anfertigen. Es ist grün gestrichen, lässt sich sogar öffnen und erhebt sich über einem, nach beiden Seiten etwas überstehenden Fensterbrett (1,9 x 53,3 x 10,2 cm), auf dessen Alltagsgrün in schwarzen Buchstaben steht:
FRESH WIDOW COPYRIGHT ROSE SELAVY 1920
Laut Duchamp könnte man auch verstehen: french, fresh, widow, window ...
die acht quadratischen Scheiben sind mit schwarzem Leder beklebt und „müssten eigentlich jeden Morgen wie ein Paar Schuhe gewichst werden, damit sie blinken wie Fensterscheiben“ (Duchamp in einem Interview mit P. Cabanne).
Dies interessiert mich wirklich sehr!!
(Nic. A. Huber 2001)
Bibliografie:
Seidl, Hannes: Einbrüche der Popkultur in Nicolaus A. Hubers Musik seit 1990, in: MusikTexte Heft 108 (Februar 2006), S. 34-37.
Engl. “The height of the breadth: Pop culture Infiltrations in the music of Nicolaus A. Huber, in: Music of Nicolaus A. Huber and Mathias Spahlinger, hrsg. von Philipp Blume, Contemporary Music Review 27 (2008), Heft 6, S. 655-664.