Jürg Baur (1918–2010) Concerto romano
[Ob,Orch] 1960 Dauer: 18'
Solo: Ob – 2(Picc).0.2.2. – 4.3.3.1. – Pk.Schl(3) – Str
UA: Münster, 19. Februar 1961
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Das Concerto Romano entstand während meines ersten Rom-Stipendiums in der Villa Massimo im Herbst 1960. Ich versuchte dabei, durch die Verbindung von emotioneller Klangbewegung und strenger moderner Satzstruktur (punktuelle und serielle Arbeitsweise) einen neuen eigenen musikalischen Ausdrucksbereich zu erschließen. Die Überschriften der drei Sätze weisen zwar auf ihren „sächlichen“ Ursprung hin, bedeuten indessen kein Programm, sondern beziehen sich vorwiegend auf die Struktur.
1. Mosaik: ein streng geordnetes System verschiedener Klangfarbentupfen und Linien, den Ornamenten der römischen Kosmatenfußböden vergleichbar.
2. Zikaden: eine rhythmisch polyphone Reihe, angeregt durch das nacheinander einsetzende Knarren oder Schlagen der Grillen.
3. Corso: ein musikantischer Spaziergang in sieben Abschnitten durch die Sieben-Hügel-Stadt. Gleichsam als Introduktion wird ein dreitöniges Motiv vorangestellt, entwickelt, variiert wie ein Leitgedanke, der in allen drei Sätzen wiederkehrt und das ganze Konzert zur Einheit bindet. Dem Soloinstrument ist ein ebenso anspruchsvoller wie dankbarer Part zugewiesen, gipfelnd in einer virtuosen Kadenz vor der Stretta des Finale.
(Jürg Baur)
CD:
Otto Winter (Oboe), Bamberger Symphoniker, Ltg. Hanns-Martin Schneidt
CD Thorofon CTH 2270
CD (Ausschnitte):
Manfred Zeh (Oboe), NDR-Sinfonieorchester, Ltg. Reinhard Peters
CD BMG 74321 73550 2