Die in diesem Heft enthaltenen-Werke bereiten den Schüler auf das drei und vierstimmige Spiel vor, wie es bei den dreistimmigen Inventionen und französischen Suiten erforderlich ist. Sie sind sinngemäß nach dem Studium der zweistimmigen Inventionen in den Unterricht mit einzubauen. Neue technische Probleme, wie das Übergreifen und Untersetzen ohne Daumen oder das rasche Nachgleiten auf einer Taste sind hier zu lösen.

Die Schreibweise wurde zur Verdeutlichung der Fonn so weit als möglich vereinfacht; das Fingersatzbild bleibt kompliziert genug, wenn es auch bei weitem nicht alle Möglichkeiten zeigen kann. Eine Anpassung an die Beweglichkeit und Griffweite der Hand ist bei bestmöglicher Einhaltung der gewählten Phrasierung erforderlich. Einzelne, den Oktavgriff überschreitende Noten wurden in Klammer gesetzt, die Ausführung der Verzierungen findet man in Fußnoten. Wie im ersten Heft sind die fehlenden dynamischen und Tempobezeichnungen dem Charakter des Stückes entsprechend selbst zu bestimmen.

Auf das Problem der Phrasierung und Artikulation ist bei mehrstimmiger Musik besonders zu achten. Die Vorschläge des Herausgebers können durch andere sinnvolle Lösungen ersetzt werden und sollten in die Stimmen eingetragen werden. Die intensive Beschäftigung mit polyphonen Strukturen kann schon in der Jugend das Verständnis und die Liebe zum musikalischen Kunstwerk fördern.

Heinz Walter, Salzburg, Sommer 1977