Robert Schumann (1810–1856) Scherzo g-moll (1841)
Nr. 13 aus „Bunte Blätter“ op. 99 - Orchestrierung herausgegeben von Joachim Draheim [Orch] Dauer: 5'
2.2.2.2. – 2.0.0.0. – Str
Das im Autograph im Particell vollständig notierte g-moll-Scherzo stellt den am weitesten ausformulierten Satz einer „Symphonie classique“ dar, die Schumann letztlich nicht realisierte. Die Uraufführung des Scherzos erfolgte am 19.5.1994 in Karlsruhe.
Zum Schumann-Jahr 2010 werden erstaunliche Orchesterschätze gehoben. 1840/41 plante der Komponist symphonistische Versuche, so eine c-moll-Symphonie, von der sich ein g-moll-Scherzo als Particell mit Instrumentationshinweisen erhalten hat. Zeitgleich entstand die Abendmusik B-dur ein Klavierstück, das Schumann dann mit dem g-moll-Scherzo als Nr. 12 und 13 in die Bunten Blätter op. 99 aufgenommen hat. Pianistisch ist die Abendmusik jedoch nicht, sie wirkt eher wie ein Klavierauszug. Entweder geht das Stück auf ein anderes symphonistisches Projekt zurück, oder es stammt aus dem Umfeld der Frühlings-Symphonie B-dur op. 38. Joachim Draheim legte 1996 eine orchestrale Rekonstruktion des Scherzos vor. Erfahrungen mit Aufführungen und Einspielungen führten nun zu einer Neufassung. Nach dem Vorbild des Scherzos hat Draheim nun im Auftrag der Sächsischen Staatskapelle auch eine Orchestrierung der Abendmusik vorgenommen. Beide Stücke weisen dieselbe Besetzung auf und passen tonartlich zusammen. Sie sind daher gut kombinierbar, eignen sich aber auch ideal als Zugaben. Ein Mitschnitt der Uraufführungen unter Leitung von Daniel Harding am 20. März 2010 in der Dresdner Frauenkirche erscheint noch 2010 bei Arthaus.