Robert Schumann (1810–1856) Der Korsar
Opernfragment herausgegeben von Joachim Draheim [T,GCh,Orch] Dauer: 7'
Solo: T – Chor: SATB – Picc.2.2.2.2 – 6(davon 2 hinter der Bühne ad lib).2.3.0 – Pk – Str
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Die Aufzählung von Schumanns Opernplänen gleicht einem abenteuerlichen Streifzug quer durch die Literaturgeschichte. Seinem „Haushaltbuch II“, einer Art Tagebuch, können wir entnehmen, dass er sich am 28.Juni 1844 plötzlich
mit dem „Corsar“ von Byron befasste. Schumann war zunächst von dem Stoff so begeistert, dass er sofort mit der Komposition begann, noch ehe der Plan wirklich ausgereift war, aber schon einen Monat später wandte er sich einer anderen Arbeit zu, nämlich den Faust-Szenen, die ihn bis 1853 beschäftigen sollten.
Von einer Ouvertüre ist nichts bekannt, ein einleitender „Chor der Corsaren“, in dem diese - mit ihren Frauen, denn es ist ein gemischter Chor! - in enger textlicher Anlehnung an den Anfang des Byronschen Versepos ihr wildes, ungebundenes Leben auf dem Meer besingen, wurde in vollständiger Partitur niedergeschrieben. Ihm schließt sich, ebenfalls vollständig instrumentiert, ein Nachspiel an, das durch seine zauberhafte romantische Stimmung gefangennimmt. Ein c-uroll Akkord schlägt die harmonische Brücke zur Nr. 2 (Arie des Conrad), die in B-dur steht und mit den für Schumann so typischen punktierten Figuren den Titelhelden als Kämpfernatur zu charakterisieren sucht. Doch schon nach 5 Takten bricht die Partitur ab, von der Singstimme sind noch weitere 6 Takte, am Schluss ohne Text, niedergeschrieben.
Die Uraufführung fand am 25. April 1981 im Rahmen eines konzertanten Opernabends mit dem Titel „Opernfragmente der Romantik“ im Badischen Staatstheater Karlsruhe statt.