Max Reger (1873–1916) Ausgewählte Klavierwerke
Urtext herausgegeben von Peter Roggenkamp [Klav-4ms]
Die vierhändige Reger-Auswahl hat der bekannte Pianist und Klavier-Pädagoge Peter Roggenkamp aus der Reger-Gesamtausgabe zusammengestellt und herausgegeben. Von besonderem Interesse für den Unterricht sind die 20 „Deutschen Tänze“ op. 10. Diese mittelschwere Sammlung ist vollständig abgedruckt.
72 Seiten | 23 x 30,5 cm | 274 g | ISMN: 979-0-004-17660-3 | Broschur, Fadenheftung
Deutsche Tänze op. 10 |
Walzer op. 22/1 |
Burleske op. 58/6 |
Stück op. 94/5 |
Stück op. 94/6 |
Max Reger hat einen großen Teil seines kompositorischen Schaffens dem Klavier gewidmet. Doch selbst 70 Jahre nach dem Tod des Meisters sind dessen Klavierwerke nur wenig bekannt. Unsere zweibändige Auswahl für Klavier zu zwei Händen (EB 8466/ 67) stellte bereits einige seiner Stücke vor – zur Bereicherung des Musiklebens und zum Angebot für Studium und Unterricht.
Nun folgt ein weiterer Auswahlband, der dem umfangreichen vierhändigen Oeuvre gewidmet ist. Die Sammlung „Deutsche Tänze“ op. 10 wurde als einzige vollständig abgedruckt; das von Reger sicherlich zyklisch verstandene Werk kann von zwei Spielern mit unterschiedlichen technischen Fähigkeiten interpretiert werden, denn der Secondo-Part ist wesentlich leichter als der Primo-Part. Als eng zusammengehörig sind die beiden letzten Stücke aus op. 94 zu sehen, die – ohne vom Komponisten so bezeichnet zu sein – wie „Präludium und Fuge“ miteinander korrespondieren. Der vielgerühmte Humor Regers zeigt sich u.a. in der letzten der „6 Burlesken“ op. 58, die die Spielanweisung trägt „So lebhaji und übermütig wie nur möglich“. Der Komponist verwendet als Thema das bekannte Volkslied „O, du lieber Augustin“. Eine virtuose Spielfigur im Primo-Part erinnert an den „Fledermaus-Walzer" von Johann Strauß, und schließlich wird in Takt 58 der berühmte Akkord aus dem einige Jahre zuvor entstandenen „Till Eulenspiegel“ von Richard Strauss zitiert.
Der Notentext der vorliegenden Ausgabe folgt der bei Breitkopf & Härtel erschienenen Gesamtausgabe. Bis auf die Korrektur einiger offensichtlicher Druckfehler wurden keine Änderungen vorgenommen. Fingersätze fügte der Herausgeber dort ein, wo es für die Spieler sinnvoll oder nützlich erschien. An vielen Stellen genügten wenige Hinweise; an anderen waren umfangreichere Angaben nötig, um das komplexe Gewebe der Stimmen und die anspruchsvolle Artikulation realisieren zu helfen.
Möge auch die Auswahl aus den Kompositionen für Klavier zu vier Händen vielfältige Anregungen für die Beschäftigung mit dieser Werkgattung Max Regers geben.
Hamburg, Herbst 1989 Peter Roggenkamp