Michael Obst (*1955) Chansons
nach Gedichten von E. Fried [Mez,Quar,Tb] 1986 Dauer: 45' Text: Erich Fried
UA (Version für Mez & 4kanaliges Tb): Köln (Weltmusiktage), 23. Oktober 1987
UA (Version für Mez, 2 Schl & 4kanaliges Tb): Kaiserslautern, 23. November 1988
UA: Bonn, 25. Mai 1989
Nachdem Sie die gewünschten Ausgaben in den Warenkorb gelegt haben, können Sie dort die benötigte Stückzahl bei Bedarf noch anpassen.
Dies ist meine erste Komposition, in der ich mich direkt mit einer Textvorlage in Form eines Liederzyklus auseinandergesetzt habe. Dabei entschied ich mich bei der Auswahl der Gedichte von Erich Fried für drei wesentliche Bereiche seines lyrischen Schaffens: das Zeitkritische, das Poetische und das Visionäre. In der Ausführung spielten drei verschiedene Ebenen eine Rolle: der unmittelbare Inhalt der Gedichte, dargestellt durch den Mezzosopran, der formale Aufbau und die Struktur der Worte als Kompositionsprinzip für die Musik, sowie die musikalische Deutung durch unterschiedliche kompositorische Mittel. Erich Frieds Gedichte zeichnen sich durch ein besonderes humanitäres Engagement aus, in einer Epoche, in der die Menschheit zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit der Möglichkeit der Selbstzerstörung leben muß. Zum einen rütteln die Gedichte auf, sollen die Dringlichkeit unserer heutigen Situation verdeutlichen, zum anderen spiegeln sie Empfindungen und Sehnsüchte eines jeden Einzelnen wider. Dementsprechend hat die Verwendung von sparsam komponierten und instrumentierten Abschnitten gegenüber großzügig angelegten Passagen ihre besondere interpretierende Aufgabe.
(Michael Obst)