Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Missa solemnis in C KV 337
Urtext herausgegeben von Franz Beyer [Soli,GCh,Orch] 1780 Dauer: 20'
Soli: SATB – Chor: SATB – 0.2.0.2. – 0.2.3.0. – Pk – Org – Str(ohne Va)
„Die Partitur ist klar angeordnet, gestochen scharf gedruckt und mit editorischen Anmerkungen versehen.“ (KiMu im Bistum Limburg)
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Laut Datumsvermerk in der handschriftlichen Partitur Wolfgang Amadeus Mozarts entstand die vorliegende Messe im März 1780. Die Orchesterbesetzung (Oboen, Trompeten und Pauken verleihen der Partitur Farbigkeit und festlichen Glanz) läßt zu Recht vermuten, daß das Werk wohl – zusammen mit der Kirchensonate KV 336 – beim Oster-Hochamt im Salzburger Dom zur Aufführung kam. Da der Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo bekanntlich die möglichst knappe musikalische Behandlung der Messetexte wünschte, lieferte ihm Mozart diese „Missa solemnis“ mit ihrer reichen Partitur, aber dem Umfang einer „Missa brevis“.
Der strahlend festliche Charakter der Messe KV 337 wird jäh unterbrochen durch ein in düsterem a-moll gehaltenes „Benedictus“ von starker Kraft: „… der auffallendste und revolutionärste Satz in Mozarts ganzer Messekomposition, in strengster kontrapunktischer Fassung …“ (Alfred Einstein). Was mag Mozart zu solcher Strenge bewogen haben?
Und abermals überraschend: Meint man in diesem „Benedictus“ der düsteren Dramatik der Karwoche zu begegnen, so mutet das folgende, im entfernten Es-dur stehende „Agnus Dei“ mit seinem Sopransolo und den konzertierenden Instrumenten Oboe, Fagott und Orgel fast an wie ein von warmem österlichen Licht erfüllter Dankgesang.
Es mag noch hingewiesen werden auf das dreimalige Unisono von Alt und Baß zum „Deus pater omnipotens“ im „Gloria“ (T. 22-32) und später die a cappella- Beleuchtung des Wortes „Jesu Christe“ (T. 62) wie auch die absteigende Todeschromatik zum „Crucifixus“ im „Credo“. (Übrigens hatte Mozart für das „Credo“ dieser Messe einen anderen Satz, überschrieben „Tempo di Ciaconna“, geplant und 136 Takte davon ausgearbeitet. Diese Partitur ist – aus unbekannten Gründen – nicht zu Ende geführt worden.)
Während die ein Jahr zuvor entstandene „Krönungsmesse“ KV 317 zu den bekanntesten Messevertonungen überhaupt gehört, ist das jüngere Schwesterwerk KV 337, Mozarts letzte vollendete Messe vor dem großen c-moll-Fragment KV 427 (417a), weniger beachtet worden. Dabei entspricht auch dieses Werk durchaus dem Mozartschen Messetypus und enthält darüber hinaus in Anlage und Durchformung der einzelnen Sätze Parallelen zur „Krönungsmesse“.
Die Revision der Partitur und des Klavierauszuges zur Neuausgabe des Werkes erfolgte anhand des Autographs (Österreichische Nationalbibliothek/Wien, Signatur: Mus. Hs. 18 97512) und des Salzburger Aufführungsmaterials (Staats- und Stadtbibliothek/ Augsburg, Signatur: Hl. Kreuz 9). Für die Bereitstellung des Qiellenmaterials sei beiden Bibliotheken gedankt.
Franz Beyer, München, Frühjahr 1998