Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy – SON 427
herausgegeben von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis 2023
364 Seiten | 25 x 32 cm | 1.734 g | ISMN: 979-0-004-80308-0 | Leinen, Fadenheftung
Gemäß der Überzeugung, dass alle von ihrem Komponisten verantworteten Zeugnisse zum musikalischen Werk selbst gehören und daher veröffentlicht werden müssen, werden in diesem Band sämtliche überlieferten Entwurfsnotationen versammelt, die Felix Mendelssohn Bartholdy zu seinem Hauptwerk, dem Oratorium Elias op. 70, niedergeschrieben hat. Zu berücksichtigen sind einerseits Vorstudien und Skizzen, die keineswegs immer den geraden Weg zu einer Werkfassung einschlagen; von hohem analytischem Interesse sind andererseits solche Passagen, die aus bereits fertiggestellten Texten eliminiert wurden. Mendelssohns Arbeitsweise und die besonderen Umstände der Quellenüberlieferung am Ende seines Lebens haben dazu geführt, dass sowohl später verworfene Sätze als auch revidierte Fassungen in großer Zahl auf uns gekommen sind. All diese Quellen können genaue Auskunft sowohl über die Arbeitsweise des Komponisten als auch über die Entstehungsgeschichte des individuellen Werkes geben.
Der vom Editionsleiter der Mendelssohn-Gesamtausgabe erarbeitete Band bietet den kommentierten Abdruck aller bekannten autographen Quellen zur Entstehung des Elias einschließlich anderweitiger, derzeit noch nicht bestimmbarer Notate, die fernerhin in diesem Zusammenhang überliefert sind. Grundlage der im Rahmen einer wissenschaftlichen Präsentation außergewöhnlichen Darstellung ist eine musterhafte Erfassung und Systematisierung der Dokumentenfülle, deren Komplexität adäquat übertragen wird, die dem Nutzer jedoch zugleich – auf denkbar anschaulichem Wege – die Möglichkeit bietet, Details von Mendelssohns kompositorischem Vorgehen nachzuverfolgen. All dies macht die Edition der Skizzen und Entwürfe, der revidierten und verworfenen Fassungen zum Elias zu einem bemerkenswerten Exempel für eine strikt an den historischen Gegebenheiten orientierte, zugleich aber schöpferische Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand.