Siegfried Matthus (1934–2021) Das Mädchen und der Tod
[2Vl,Va,Vc] 1996 Dauer: 28'
Uraufführung: Berlin, 18. Februar 1997
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„Gib deine Hand, du schön und zart Gebild:
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei guten Mut’s! Ich bin nicht wild.
Sollst sanft in meinen Armen schlafen.“
So sprach im 19. Jahrhundert der Tod (in Schuberts Lied) zu einem jungen Mädchen. Heutzutage ist er raffinierter, gefährlicher, verlockender und zwingender: Er bietet ihm eine Droge. Diese ermöglicht einen Ausstieg aus der rauhen und unbewältigten Gegenwart in eine verführerische Scheinwelt voller Schönheit und Harmonie. Am Ende bekommt er sein Opfer mit unerbittlicher Sicherheit.
Das ist der gedankliche Hintergrund und die inhaltliche Absicht meines Streichquartetts „Das Mädchen und der Tod“. Vergleichbar mit Schuberts Quartett, darin im 2. Satz das Thema des bekannten Liedes für einen Variationssatz benutzt wird, ist meine Komposition ebenfalls nach streng musikalischen Gesetzen gearbeitet. Drei Abschnitte gehen ineinander über, die man – analog des oben geschilderten inhaltlichen Anliegens – mit verbalen Erklärungen wie: „Das Mädchen. Die Scheinwelt. Der Tod.“ deuten könnte. Am Schluss weht, wie aus einer anderen Welt, das Thema des Schubert’schen Liedes in meine Komposition hinein.
CD:
Petersen-Quartett
CD Capriccio 10 744