Marek Kopelent (1932–2023) A Few Minutes with an Oboist
[Ob,Orch] 1972 Dauer: 13'
Solo: Ob – Trp – Schl(2) – Hfe.EGit.Mand.Banjo – präp.Klav – Vl.Kb
UA Witten, 1974
UA Witten, 1974
Das Werk ist als Auftrag des Dirigenten Mario di Bonaventura für das Sommerfestival im Hopkins Center des Darmouth College in Hanover, USA im Jahre 1972 entstanden. Bisher wurde es jedoch noch nicht aufgeführt. Bedingung des Auftrages war eine Komposition für Oboe solo und Kammerensemble. Ich mußte also meine nicht gerade freundliche Beziehung zur Form des Solokonzerts überwinden, die vom üblichen Konzertbetrieb immer wieder verlangt wird. Der Exhibitionismus des Solisten, das Hervorheben der Virtuosität und der Technik (heute auch der klanglichen Kuriositäten, die Solisten ihren Instrumenten zu entlocken fähig sind und den Hörern als eigene Spezialitäten präsentieren), die Degradierung des anderen Spieler zu mehr oder weniger unselbständigen Begleitern .. . alles das scheint mir schon vom Ansatz her von den Manieren vergangener Zeiten belastet zu sein. Umgekehrt wäre das schöpferische Zusammenspiel von Solisten und Ensemble auf der Basis einer intuitiven und lockeren Mitarbeit ein Ideal, das im traditionellen Konzertbetrieb kaum zu erwarten ist. Solche Überlegungen haben mich dazu gebracht, die mir gestellte Aufgabe etwas ironisch („Concerto galante“), mit einem gewissen Abstand, aber doch nicht ohne Lust am Spiel zu lösen. Dabei war ich mir dessen bewußt, als ich das Stück schrieb, daß ich selber wohl keine Gelegenheit haben würde, mich auf die mir durch eigene Erfahrung bekannte Eigenart eines konkreten Solisten und auf die Zusammenarbeit mit ihm zu stützen. (Marek Kopelent)
Das Werk ist als Auftrag des Dirigenten Mario di Bonaventura für das Sommerfestival im Hopkins Center des Darmouth College in Hanover, USA im Jahre 1972 entstanden. Bisher wurde es jedoch noch nicht aufgeführt. Bedingung des Auftrages war eine Komposition für Oboe solo und Kammerensemble. Ich mußte also meine nicht gerade freundliche Beziehung zur Form des Solokonzerts überwinden, die vom üblichen Konzertbetrieb immer wieder verlangt wird. Der Exhibitionismus des Solisten, das Hervorheben der Virtuosität und der Technik (heute auch der klanglichen Kuriositäten, die Solisten ihren Instrumenten zu entlocken fähig sind und den Hörern als eigene Spezialitäten präsentieren), die Degradierung des anderen Spieler zu mehr oder weniger unselbständigen Begleitern .. . alles das scheint mir schon vom Ansatz her von den Manieren vergangener Zeiten belastet zu sein. Umgekehrt wäre das schöpferische Zusammenspiel von Solisten und Ensemble auf der Basis einer intuitiven und lockeren Mitarbeit ein Ideal, das im traditionellen Konzertbetrieb kaum zu erwarten ist. Solche Überlegungen haben mich dazu gebracht, die mir gestellte Aufgabe etwas ironisch („Concerto galante“), mit einem gewissen Abstand, aber doch nicht ohne Lust am Spiel zu lösen. Dabei war ich mir dessen bewußt, als ich das Stück schrieb, daß ich selber wohl keine Gelegenheit haben würde, mich auf die mir durch eigene Erfahrung bekannte Eigenart eines konkreten Solisten und auf die Zusammenarbeit mit ihm zu stützen. (Marek Kopelent)